zum Hauptinhalt

Japan: Stromausfall legt Tokio lahm

Ein massiver Stromausfall hat Tokio am Montagmorgen eine Zwangspause auferlegt. In der Innenstadt und angrenzenden Gebieten gingen die Lichter aus, Züge kamen zum Stehen, Aufzüge blieben stecken, Klimaanlagen fielen aus.

Tokio - Ein großflächiger Stromausfall hat am Montag die japanische Hauptstadt mitten im morgendlichen Berufsverkehr lahmgelegt. Beim zweitschwersten Blackout in der Geschichte des Landes blieben Zügen stehen, Fahrstühle steckten fest, fast 1,4 Millionen Haushalte waren bei drückender Hitze stundenlang ohne Energieversorgung. Ursache war ein Unfall: Auf dem Edogawa-Fluss östlich von Tokio hatte ein Schwimmkran versehentlich ein wichtiges Kabel beschädigt, wie der Stromversorger TEPCO mitteilte. Erst nach gut drei Stunden lief die Versorgung wieder normal.

Rund 340 Passagiere mussten zu Fuß zum nächsten Bahnhof laufen, nachdem die Züge auf einer vollautomatischen Tram-Linie um 07.38 Uhr stehenblieben, darunter auch 20 Insassen eines Zuges, der mitten auf einer Brücke über die Bucht von Tokio anhielt.

Etliche Tokioter kamen zu spät zur Arbeit, weil drei Metrolinien während des morgendlichen Berufsverkehrs bis zu 90 Minuten lang stillstanden. Nach Feuerwehrangaben blieben zahlreiche Fahrstühle stecken, genaue Zahlen lagen zunächst nicht vor. Verletzt wurde jedoch anscheinend niemand. Glück im Unglück hatte die Tokioter Börse: Sie konnte den Handel zum Wochenauftakt ungestört beginnen. Allerdings benötigten die Experten eineinhalb Stunden länger als gewöhnlich, um den Schlusskurs des Nikkei-Index' auszurechnen.

Nach Expertenangaben war es der zweitgrößte Stromausfall in der Geschichte des Landes. Beim bisher folgenschwersten derartigen Zwischenfall waren im Juli 1987 rund 2,8 Millionen Haushalte mehrere Stunden ohne Strom. Damals war das Netz durch den erhöhten Verbrauch wegen der Sommerhitze zusammengebrochen. (tso/AFP)

Zur Startseite