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Japan: Taifun peitschte über Tokio hinweg

Ein Toter und dutzende Verletzte, so die erste Bilanz nachdem der Taifun "Fitow" über die Hauptstadt Japans hinwegfegte. Zahlreiche Wohngebiete in der Bucht von Tokio wurden überflutet. Bis Samstag tobt der Sturm voraussichtlich noch über der Insel.

Der Taifun "Fitow" hat in Japan mindestens einen Menschen in den Tod gerissen und in weiten Gebieten Schäden angerichtet. Mindestens 77 Menschen erlitten örtlichen Medienberichten zufolge teils schwere Verletzungen, als der neunte Taifun der Saison über die Hauptstadt Tokio hinwegpeitschte. Dutzende Häuser wurden durch Erdrutsche teils schwer beschädigt, Flüsse schwollen an, Wasser- und Schlammmassen unterspülten Häuser. Zwar schwächte sich der Taifun auf seinem Weg Richtung Norden ab, doch warnten die Behörden weiter vor Stürmen und heftigem Regen.

In der Provinz Nagano wollte ein 76-jähriger Mann umgestürzte Bäume beiseite räumen, als er plötzlich von einem Baum erschlagen wurde, wie die Polizei meldete. In Tokio zerbarst die Fensterscheibe eines Zuges. Sieben Menschen wurden dabei verletzt. Am Rande der Hauptstadt musste die Feuerwehr 31 Menschen mit Hubschraubern und Booten aus den Fluten des stark angeschwollenen Tama-Flusses retten. Ein Mensch galt noch als vermisst. Eine 93-jährige Frau in der Provinz Shizuoka brach sich beide Beine, als der Sturm sie umriss.

Wohngebiete überflutet, tausende Haushalte ohne Strom

Drei Menschen verletzten sich in Shizuoka leicht, als die Windschutzscheibe ihres Autos durch meterhohe Wellen zerschmettert wurde. In Sagamihara in Tokios Nachbarprovinz Kanagawa stürzte ein Mann beim Säubern eines Lagerhausdachs fünf Meter in die Tiefe und wurde schwer verletzt. Den Bewohnern von mehr als 20.000 Haushalten wurde nahegelegt, sich aus Gefahr vor Überschwemmungen in Sicherheit zu bringen. In mehr als 61.000 Haushalten war seit dem Vortag vorübergehend die Stromversorgung ausgefallen. Das Fernsehen zeigte Bilder von weggebrochenen Straßen, überfluteten Wohngebieten sowie Schäden an Reisfeldern, Apfelplantagen und einem Shinto-Heiligtum.

Auch der Flug- und Bahnverkehr in Tokio und Umgebung wurde stark beeinträchtigt. In der Bucht von Tokio kollidierten zwei Frachter, als sie die Anker lichteten, verletzt wurde niemand. Der vom Pazifik kommende Wirbelsturm war in der Nacht südwestlich von Tokio auf Land getroffen. In Irozaki in der Provinz Shizuoka wurden Windgeschwindigkeiten von rund 196 Kilometern in der Stunde gemessen, was einen Rekord für den Monat September darstellt. Es wurde erwartet, dass der Taifun an diesem Samstag über die nördliche Insel Hokkaido hinweg aufs Meer abzieht. (mit dpa)

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