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Junge Menschen: Das meiste Geld geht fürs Aussehen drauf

Wer zwischen sechs und 19 Jahre alt ist, hat klare Interessen: Outfit, Ausgehen, Handys. Einer Studie zufolge hat diese Altersgruppe 23 Milliarden Euro zur Verfügung, mit denen sie vor allem laufende Ausgaben decken. Das geht auch deshalb, weil die Taschengelder weiterhin steigen.

Junge Menschen in Deutschland geben am meisten Geld fürs Outfit aus: Die 6- bis 19-Jährigen werden für Bekleidung, Mode und Accessoires im laufenden Jahr insgesamt gut 4,4 Milliarden Euro aufwenden, wie eine repräsentative Studie des Münchner Meinungsforschungsinstituts iconkids & youth ergab. Das entspricht etwa einem Fünftel des ihnen insgesamt zur Verfügung stehenden Geldes. Nach den am Dienstag veröffentlichten Ergebnissen liegen auf Platz zwei die Ausgaben für Ausgehen, Diskotheken und Kneipen mit gut 2,7 Milliarden Euro, gefolgt von gut 2,2 Milliarden Euro fürs Handy.

Die Handykosten hätten vor zwei Jahren mit fast 2,7 Milliarden Euro noch deutlich höher gelegen, erläuterte Studienleiter Ingo Barlovic. Da hätten sich die gesunkenen Tarife und die Flatrates bemerkbar gemacht. "Das Handy bleibt für die jungen Leute das wichtigste Kommunikationsmittel." Die hohen Ausgaben fürs Ausgehen zeigten, dass die junge Menschen nicht nur stets am Computer säßen und im Internet surften, betonte Barlovic.

Deutlich mehr Geld zur Verfügung

Für die Studie wurden 1447 Kinder und Jugendliche von 6- bis 19 Jahren befragt. Berücksichtigt wurden für die Hochrechnung vor allem das regelmäßige Taschengeld, die üblichen Geldgeschenke zu besonderen Anlässen, Einkünfte aus kleinen Jobs sowie die Nettogehälter der bereits berufstätigen Heranwachsenden. Insgesamt stehen den jungen Menschen der Studie zufolge im laufenden Jahr 23,1 Milliarden Euro zur Verfügung - so viel wie nie zuvor, hieß es. Die aktuelle Summe bedeute gegenüber 2006 eine Steigerung um 9 Prozent. Zahlen für 2007 liegen nicht vor.

Beim Taschengeld wurde im Vergleich der Jahre 2006 und 2008 eine Steigerung um 20 Prozent ermittelt. "Trotz der gestiegenen Kosten und der existierenden Kinderarmut geht es der Mehrheit der deutschen Familien immer noch so gut, dass sie ihren Kindern immer mehr Geld zur Verfügung stellen. An den Kindern wird als letztes geknapst", sagte Barlovic. Der Studie zufolge werden aber nicht alle Einnahmen verpulvert: Insgesamt 2,2 Milliarden Euro werden die jungen Leute im laufenden Jahr auf die hohe Kante legen. (mhz/dpa)

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