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Justiz: Klattens Erpresser will Revision

Der Anwalt des Erpressers von Milliardärin Susanne Klatten will Revision einlegen. Sein Mandant, der 44-jährige Schweizer Helg Sgarbi, war am Montag in München zu sechs Jahren Haft verurteilt worden.

München -  „Ich lege Rechtsmittel ein, weil ich davon ausgehe, dass es die Staatsanwaltschaft auch macht. Zurücknehmen kann man immer wieder“, sagte Anwalt Egon Geis am Dienstag. „Das Rennen ist noch offen – man bleibt am Ball.“ Die Staatsanwaltschaft hat hingegen noch keine Entscheidung getroffen.

Einem mutmaßlichen italienischen Komplizen Sgarbis soll in seiner Heimat der Prozess gemacht werden. Auch Sgarbi selbst droht möglicherweise eine zweite Anklage in Italien. Er gelte dort noch als Beschuldigter, bestätigte Geis. Er rechne aber nicht damit, dass sich der 44-jährige Jurist und Dolmetscher nochmals vor Gericht verantworten muss, weil Wesentliches jetzt abgeurteilt sei.

Sgarbi war am Montag vom Landgericht München I wegen gewerbsmäßigen Betrugs und versuchter gewerbsmäßiger Erpressung verurteilt worden. Er hatte Klatten und weitere Frauen verführt und dann mit einer erlogenen Geschichte von einem bei einem Unfall verletzten Kind zur Zahlung von insgesamt etwa 9,3 Millionen Euro gebracht. Allein Klatten gab ihm sieben Millionen Euro.Von Sgarbi selbst wurden zwei Autos einkassiert. Dass der Gigolo, der zum Verbleib der Millionen vor Gericht geschwiegen hat, nach der Haft das Geld selbst für sich verwenden könnte, gilt für die Ermittler als unwahrscheinlich. Man habe Zweifel, ob er noch im Besitz der Beute sei. dpa

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