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Justiz: Lange Haftstrafen nach Mord an englischem Lord

Wegen des Mordes an einem reichen englischen Lord und Lebemann an der Côte d'Azur sind die Ehefrau und der Schwager des Getöteten zu jeweils 25 Jahren Gefängnis verurteilt worden.

Nizza - Das Geschworenengericht von Nizza sprach beide Angeklagten schuldig, den 66-jährigen Lord Shaftesbury aus Habgier umgebracht zu haben. Die Geschworenen folgten mit dem Strafmaß den Forderungen der Anklage, die von einem skrupellosen Verbrechen gesprochen hatte, mit dem die Geschwister an das Millionen-Erbe des Lord hätten herankommen wollen.

Die Bardame Djamila (45) und ihr Bruder Mohammed (43) standen seit Dienstag wegen der Tat vor Gericht. Sie hatten mehrfach ihre Unschuld beteuert und ausgesagt, der Tod sei ein "unglücklicher Unfall" gewesen. Der Earl von Shaftesbury sei bei einem ausufernden Streit in der Wohnung der Ehefrau in Cannes gestorben. Als mildernden Umstand hatte Staatsanwalt Jean-Louis Moreau jedoch nur die schwere Kindheit der Angeklagten mit einem äußerst brutalen Vater anerkannt.

Leiche war auf Mülldeponie entdeckt worden

Die Leiche des Lords war im April 2005 auf einer Mülldeponie gefunden worden. Der in München lebende Bruder der Bardame hatte den mit seiner Schwester verheirateten 66-Jährigen erdrosselt, um an dessen Geld zu kommen. Seine Schwester, von der der Lord sich habe scheiden lassen wollen, hatte ihm für den Mord an dem Adeligen 150.000 Euro bezahlt.

Der im Nachtleben an der französischen Côte d'Azur bekannte Lord war im November 2004 spurlos verschwunden. Seine Leiche wurde erst fünf Monate später in Théoule-sur-Mer entdeckt. Die Anklage zeichnete nach, dass die beiden den Mann in eine Falle gelockt hatten. (tso/dpa)

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