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Gustl Mollath wurde in die psychiatrische Klinik eingewiesen - weil er die Wahrheit sagte.

© dpa

Justizskandal in Bayern: Ärzte fordern neue Gutachter im Fall Mollath

Gustl Mollath wollte einen Bankenskandal aufdecken. Doch niemand glaubte ihm. Stattdessen sperrte man ihn fast sieben Jahre in eine geschlossene Anstalt. Eine Ärztin geht jetzt mit den Verantwortlichen scharf ins Gericht.

Im Fall Gustl Mollath werden nun Forderungen nach einem kompetenten und von allen Seiten akzeptierten psychiatrischen Gutachter erhoben. „Wir brauchen einen Psychiater, dessen Qualität und Seriosität außerhalb jeden Zweifels steht“, sagte Maria E. Fick, Menschenrechtsbeauftragte der Bayerischen Ärztekammer, dem Tagesspiegel. Fick hatte sich vor vier Wochen in einem Brief an Bayerns Justizministerin Beate Merk (CSU) für den seit knapp sieben Jahren in geschlossenen Abteilungen untergebrachten Gustl Mollath eingesetzt. Die bisherigen Gutachten, die Mollath Wahnvorstellungen in Bezug auf einen Schwarzgeldskandal im Umfeld seiner ehemaligen Frau und der Hypo-Vereinsbank Nürnberg bescheinigten, kritisiert die Allgemeinmedizinerin scharf. Die Behandlung des 56-jährigen Nürnbergers erscheine ihr „unbillig und ungerecht“. Die diagnostizierte Gemeingefährlichkeit konnte von ihr „nicht festgestellt werden“. Die Menschenrechtsbeauftragte wünscht nun, dass die Ärztekammer und Fürsprecher Mollaths in das weitere Verfahren eingebunden werden. „Das muss transparent verlaufen, damit hinterher nicht wieder der Vorwurf der Mauschelei aufkommt.“ Vor kurzem hatte ein interner Bericht der Hypo-Vereinsbank ergeben, dass Mollath mit seinen Vorwürfen recht hatte.

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