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Winterwetter in der Türkei. Istanbulerinnen freuen sich über den Schnee.

© AFP

Kälte: Murmeltier Phil: Sechs Wochen mehr Winter

Europa meldet 120 Kältetote, darunter zwei in Deutschland / Ältere Menschen mit Orientierungsschwierigkeiten sind gefährdet.

Washington/Berlin - Das Murmeltier Phil gab wie immer am 2. Februar in Punxsutawney im US-Bundesstaat Pennsylvania seine Wetterprognose ab. Glaubt man dem Murmeltier, müssen die Amerikaner dieses Jahr sechs weitere Wochen zittern.

So wie es aussieht nicht nur in Amerika. Die extreme Kälte nimmt in Teilen Europas dramatische Ausmaße an. Bis Donnerstag starben europaweit etwa 120 Menschen. Die Temperaturen erreichten neue Jahresrekorde.

In Deutschland wurden zwei Todesopfer gemeldet. In Magdeburg wurde ein Obdachloser tot auf der Straße entdeckt.

Gefährlich ist die Kälte für ältere Menschen, die Orientierungsschwierigkeiten haben. Ein gehbehinderter Rentner ist in Niedersachsen tot auf einem Feldweg zwischen den Ortschaften Harderode und Bremke entdeckt worden, teilte die Polizei in Hameln mit. Neben dem Toten stand sein Rollator. Er war nachts aus dem Seniorenheim verschwunden und hatte sich offenbar verirrt. Nach elf Kilometern brach er zusammen.

Die schlimmste Lage in Europa herrscht in der Ukraine, wo binnen 24 Stunden erneut 20 Kältetote registriert wurden. Nach Angaben des ukrainischen Zivilschutzes starben bisher 63 Menschen durch die Kälte. Die meisten waren Obdachlose, immer wieder wurden ihre Leichen auf der Straße gefunden. Mehr als 1100 Menschen mussten wegen Erfrierungen und Unterkühlung behandelt werden, 14 000 der 20 000 Schulen im Land wurden geschlossen. Die Behörden richteten in Großzelten über 2000 Notunterkünfte ein, in denen die Menschen sich aufwärmen und eine heiße Mahlzeit bekommen können. Auch in Polen lebten die meisten der inzwischen 29 Opfer auf der Straße. Dort starben erneut neun Menschen bei Rekordtemperaturen von bis zu minus 32 Grad. In Rumänien stieg die Zahl der Kältetoten um acht auf inzwischen 22, in Serbien auf mindestens sechs. Rund 11 500 Menschen waren dort komplett eingeschneit. Helfer seien mit Motorschlitten zu den Eingeschlossenen unterwegs, um sie mit Lebensmitteln und Medizin zu versorgen. Dutzende wurden mit Hubschraubern in Sicherheit gebracht. In Österreich meldete die Nachrichtenagentur APA zwei Tote, darunter eine 83-jährige Frau, die bei einem Waldspaziergang offenbar gestürzt war und es nicht mehr geschafft hatte aufzustehen.AFP/dpa

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