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Ein Forstmitarbeiter kam in den Flammen auf La Palma ums Leben.

© dpa

Kanarische Insel La Palma: Verheerender Waldbrand: Deutscher kommt in Untersuchungshaft

4000 Hektar Pinienwald sind auf der kanarischen Ferieninsel La Palma bisher verbrannt. Dem mutmaßlichen Verursacher droht eine bis zu zwölfmonatige Haft.

Auf der Kanaren-Insel La Palma kämpft die Feuerwehr noch immer gegen das Flammenmeer. 4000 Hektar Pinienwald seien bereits verbrannt, berichtete die spanische Nachrichtenagentur Efe am Sonntag - das ist eine Fläche größer als die Nordseeinsel Pellworm. Nach Angaben des Notdienstes kämpften am Wochenende 350 Feuerwehrmänner, Forstmitarbeiter und Soldaten gegen die Flammen, sie waren auch mit neun Hubschraubern und drei Löschflugzeugen in der hügeligen und schwer zugänglichen Gegend im Einsatz.

Am Samstag hatten sich die Flammen langsamer ausgebreitet als in den vorangegangenen Tagen. Jedoch sollte es am Sonntag erneut sehr heiß und windig werden, was das Feuer wieder anfachen könnte.

Der 27-jährige Deutsche, der den Brand verursacht haben soll, wurde am Samstag in Untersuchungshaft genommen. Der Mann hatte am Mittwoch im Freien seine Notdurft verrichtet und vermutlich - durch das Anzünden des Toilettenpapiers - das Feuer in der ausgedörrten Region entfacht. Der zuständige Ermittlungsrichter in Los Llanos de Aridane im Westen der Insel ordnete nach der Vernehmung U-Haft ohne Anrecht auf Kaution an. Dem als Aussteiger auf La Palma lebenden Mann werde „grob fahrlässiges“ Verhalten vorgeworfen, berichtete „Teneriffa News“. Ihm drohe eine Gefängnisstrafe zwischen sechs und zwölf Monaten.

Kampf gegen die Flammen fordert erstes Todesopfer

Beim Kampf gegen das Flammenmeer kam ein 54-jähriger Forstmitarbeiter ums Leben. In den Gemeinden El Paso und Fuencaliente mussten 2500 Anwohner für mehrere Tage in Sicherheit gebracht werden. Sie konnten nach Angaben des spanischen Fernsehens aber mittlerweile in ihre Häuser zurückkehren. Dafür hätten in der Nacht zum Sonntag 500 Menschen aus den Gemeinden Montes de Luna und Tigalate ihre Häuser verlassen müssen. Bis zum Sonntagnachmittag hätten die Flammen die Ortschaften jedoch nicht erreicht. Touristen waren bisher nicht direkt betroffen.

La Palma ist die nordwestlichste des im Atlantik liegenden Archipels der Kanarischen Inseln. Die Unesco hatte die bei Touristen wegen ihrer Wälder und schroffen Küsten beliebte Insel 2002 zum Biosphärenreservat erklärt. Auf den Kanaren herrscht im Sommer wegen hoher Temperaturen oft hohe Waldbrandgefahr. Im Juli 2012 brannte es gleichzeitig auf drei Inseln: Teneriffa, La Gomera und La Palma. (dpa)

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