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Panorama: Kanarische Inseln: Geburt einer Insel

Auf den Kanaren verfolgen Wissenschaftler mit Spannung die Geburt einer neuen großen Urlaubsinsel. Das Eiland, das sich zu den sieben bestehenden Kanarischen Inseln hinzugesellen wird, wächst gerade im Atlantik rund 350 Meter unter der Wasseroberfläche heran.

Auf den Kanaren verfolgen Wissenschaftler mit Spannung die Geburt einer neuen großen Urlaubsinsel. Das Eiland, das sich zu den sieben bestehenden Kanarischen Inseln hinzugesellen wird, wächst gerade im Atlantik rund 350 Meter unter der Wasseroberfläche heran. Die neue Trauminsel südöstlich von El Hierro hat auch schon einen verlockenden Namen: "Las Hijas - Die Töchter." Nur wird vermutlich kein heute Lebender die hübschen "Töchter" noch zu Gesicht bekommen - jedenfalls wenn die Inselgeburt nach Plan verläuft. Den Inselforschern zufolge braucht das neue Kanarenparadies wohl noch ziemlich lange Zeit, vielleicht sogar eine Million Jahre, um an die Oberfläche zu gelangen. Wenn nicht die hier im Meeresboden schlummernden Vulkane oder die in der Kanaren-Zone nicht seltenen Seebeben dem Inselnachwuchs früher ans Tageslicht verhelfen sollten.

Nach den Untersuchungen spanischer Geologen kletterten übrigens die ersten Inseln der Kanaren vor rund 20 Millionen Jahren aus dem Meer. Die Vorhut bildeten Fuerteventura und Lanzarote. Erst rund zehn Millionen Jahre später erblickten Gran Canaria, La Gomera und Teneriffa die Sonne. Die Jüngsten im Geschwister-Bunde sind mit etwa zwei Millionen Jahren auf dem Buckel die Inseln El Hierro und La Palma.

Die rund 12 Millionen Touristen, die jedes Jahr auf die Kanaren reisen, haben die Existenz dieser Erholungsparadiese westlich Nordafrikas der Wanderlust jener Erdschollen zu verdanken, die in rund 4000 Meter Tiefe den Atlantikboden formieren. Wenn zwei dieser gigantischen Bodenschollen zusammenstoßen oder krachend zerbrechen, kommt der Geburtsprozess in Gang: Der Meeresboden türmt sich auf, heißes Magma sprudelt aus Spalten empor, Unterwasser-Vulkane entstehen. Die Spuren dieser vulkanischen Aktivitäten sind heute noch auf den Kanarischen Inseln, die zu Spanien gehören, zu bewundern. Der letzte oberirdische Vulkanausbruch auf den immer warmen Kanaren-Inseln ist übrigens gerade einmal 30 Jahre her: 1971 spuckte der Teneguia auf La Palma glühend heiße Lavafontänen in den Himmel.

Ralph Schulze

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