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Der Untergang der südkoreanischen Fähre "Sewol". Gegen den Kapitän hat die Anklage die Todesstrafe beantragt.

© dpa

Kapitän der "Sewol": Staatsanwaltschaft fordert Todesstrafe

Im Prozess gegen den Kapitän der gesunkenen südkoreanischen Fähre "Sewol" hat die Anklage die Todesstrafe für den Kapitän gefordert. Er hatte das Schiff im Stich gelassen.

Gegen den Kapitän der südkoreanischen Unglücksfähre "Sewol" soll nach dem Willen der Staatsanwaltschaft die Todesstrafe verhängt werden. Für drei weitere ranghohe Besatzungsmitglieder forderte die Anklage am Montag in Gwangju lebenslange Haft. Kapitän Lee Joon Seok habe Schiff und Passagiere im Stich gelassen, lautete die Begründung. "Er hat sich gerechtfertigt und gelogen. Er hat kein Bedauern gezeigt (...) und daher fordern wir die Todesstrafe", hieß es weiter.
In dem am 10. Juni eröffneten Prozess sind Kapitän Lee und drei andere ranghohe Crew-Mitglieder wegen fahrlässiger Tötung in besonders schwerem Fall angeklagt. Elf weitere Besatzungsmitglieder müssen sich wegen minder schwerer Verletzungen des Seerechts verantworten.
Der 69-jährige Lee hatte in dem Prozess Fehler eingeräumt. So gab er zu, dass er einen zu unerfahrenen Steuermann mit der Aufgabe allein gelassen habe, das Schiff durch einen für starke Unterströmungen bekannten Kanal zu steuern.

Bei dem Unglück kamen mehr als 300 Menschen ums Leben

Der Kapitän und seine Crew sollen die Passagiere auf dem sinkenden Schiff angewiesen haben, zu bleiben, wo sie waren - fast eine Stunde lang harrten die Passagiere somit in ihren Kabinen oder auf ihren Sitzen aus. Die Schiffsführung verließ die Fähre, während hunderte Menschen noch festsaßen.
Bei dem Unglück am 16. April kamen mehr als 300 Menschen ums Leben, unter ihnen etwa 250 Schüler einer Schule in Ansan. Laut einem Anfang Juli veröffentlichten Bericht zu dem Unglück trugen Inkompetenz, Behördenversagen, Korruption und Geldgier der Reederei zu der Katastrophe bei. (AFP)

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