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© AFP

Karibik: Hurrikan "Dean" wird stärker

Der über die östliche Karibik ziehende Wirbelsturm "Dean" hat weiter an Geschwindigkeit gewonnen. Mit über 230 Kilometern pro Stunde hat der Sturm inzwischen die Stufe vier von fünf auf der Hurrikanskala erreicht.

Der Hurrikan "Dean" hat Kurs auf Jamaika und die mexikanische Halbinsel Yucatan genommen und bei seinem Weg durch die Karibik eine Schneise der Zerstörung geschlagen. Das Auge des Sturms befindet sich 1290 Kilometer südöstlich der jamaikanischen Hauptstadt Kingston, teilte das Nationale Hurrikanzentrum (NHC) der USA am frühen Morgen in Miami mit. Das NHC stufte den tropischen Wirbelsturm auf Stärke vier und damit auf die zweitstärkste Kategorie hoch.

Die jamaikanischen Behörden erwarten "Dean" für Sonntag auf der Insel, vorsorglich berief der Katastrophenschutz-Ausschuss eine Sitzung ein. Es wird befürchtet, dass durch den Wirbelsturm der Fahrplan für die geplante Parlamentswahl am 27. August durcheinandergeraten könnte. Auf der mexikanischen Halbinsel Yucatan riefen die Behörden eine "vorsorgliche Warnung" aus. Die Bewohner wurden aufgefordert, Sicherheitsmaßnahmen vor der für Montag oder Dienstag erwarteten Ankunft des Sturms zu ergreifen. Im Bundesstaat Quintana Roo errichteten Helfer rund 500 Notunterkünfte. "60.000 Touristen halten sich in der Region auf, und wir können ihre Sicherheit zu jeder Zeit garantieren", sagte die Tourismusbeauftragte des Bundesstaats.

Warnung vor Sturzfluten und Erdrutschen

In Haiti wurde die Warnstufe "orange" ausgerufen, da "Dean" einigen Vorhersagen zufolge auf seinem Weg in Richtung Jamaika am Samstagnachmittag auch hier den Süden streifen könnte. Mehr als 1000 Rettungskräfte sind alarmiert und Notunterkünfte errichtet worden, teilte der Katastrophenschutz mit. Für Haiti und die benachbarte Dominikanische Republik werden bis zu 130 Millimeter Regen vorhergesagt. Das NHC in Miami warnte, dadurch könne es zu "lebensgefährlichen Sturzfluten und Erdrutschen" kommen.

Auf seinem Weg durch die östliche Karibik ist "Dean" mit Windgeschwindigkeiten von mehr als 170 Kilometern pro Stunde über den Süden Martiniques hinweggefegt und hat am Freitag schwere Überschwemmungen verursacht. Die Stadt Rivière-Pilote steht vollständig unter Wasser: "Hier herrscht die totale Zerstörung", sagte ein Behördenvertreter vor Ort. Der Sturm riss Dächer von den Häusern, ein Drittel der rund 115.000 Bewohner der Insel war zeitweise ohne Strom. Die für die Überseegebiete zuständigen französischen Behörden teilten mit, "Dean" habe zwei Drittel der Zuckerrohrernte und fast die gesamte Bananenernte auf Martinique vernichtet.

US-Raumfähre muss wegen Sturms möglicherweise früher landen

Die US-Raumfahrtbehörde erklärte am Freitagabend, der Sturm könne auch die Küste des US-Bundesstaates Texas erreichen und so das für die Endeavour-Mission zuständige Kontrollzentrum in Houston beeinträchtigen. Daher wird die Endeavour möglicherweise bereits am Dienstag und nicht wie geplant am Mittwoch zur Erde zurückkehren. Dazu müsste sie schon am Sonntag von der Internationalen Raumstation (ISS) abgedockt werden, ein für Samstag 16 Uhr (MESZ) vorgesehener Außenausstieg der Endeavour-Astronauten würde dann verkürzt. (mit AFP/dpa)

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