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Panorama: Kennen Sie die?: Gesucht: Eine märchenhafte Meinungsmacherin

Passte ihr etwas nicht, scheute sie sich nie davor, das auch zu sagen. Selbst wenn es, wie einmal, nur um etwas so Lapidares wie die Steuer ging.

Passte ihr etwas nicht, scheute sie sich nie davor, das auch zu sagen. Selbst wenn es, wie einmal, nur um etwas so Lapidares wie die Steuer ging. Den Protest dagegen präsentierte sie dem Finanzminister ihres Landes damals entschieden, aber dennoch in sehr individueller Form: als Märchen, fast.

Wie im Märchen ist es im Leben der Gesuchten allerdings nicht immer zugegangen. Dabei hatte es so schön angefangen. Man kennt das ja: das so viel gerühmte Paradies der Kindheit. Letztere fand für sie jedoch einen jähen Abbruch, als sie mit neunzehn Jahren einen unehelichen Sohn zur Welt brachte. Schweren Herzens musste sie ihn zunächst zu Pflegeeltern geben und selbst zum Arbeiten in eine Großstadt ziehen. Wenn der Junge genauso stark war wie die Helden, die sich seine Mutter später ausdachte, wird er die Trennung wohl verwunden haben. Und Bücher sollte die Gesuchte zukünftig in Serie veröffentlichen. Gleichzeitig avancierte sie von der Stenotypistin zur Verlagslektorin.

Das Genre, in dem sie schrieb - obgleich nicht prädestiniert dafür - verbot es ihr nicht, kritisch oder auch politisch Stellung zu beziehen. Auch wenn das nicht ihre vorrangige Absicht war: sie schreibe, äußerte sie einmal, nicht um etwas zu sagen, sondern weil es ihr solchen Spaß mache. Die große Berühmtheit, die sie durch ihre Publikationen erlangte und vor allem auch ihre weltweite Beliebtheit machten sie dennoch zu einer öffentlichen Meinungsmacherin. Und sie nahm die Rolle auch wahr. Etwa, wenn es um Tierschutz oder gegen Atomenergie ging.

Jennifer Wilton

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