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Kind vermisst: Schwere Überschwemmungen in Rumänien

Im Norden Rumäniens sind mindestens 72 Ortschaften überschwemmt worden. Insgesamt 320 Menschen wurden vor den Fluten in Sicherheit gebracht. Das Hochwasser beschädigte Häuser, Brücken und Fernstraßen. Ein Junge wird vermisst.

Im Dorf Tibeni, in der Nähe der nordostrumänischen Stadt Suceava, suchten Rettungsmannschaften einen zehnjährigen Jungen, der beim Spielen am Ufer des gleichnamigen Flusses von den Fluten mitgerissen worden war, erklärte die Polizei.

Insgesamt 320 Menschen seien vor den Fluten in Sicherheit gebracht worden, weitere 140 Menschen seien noch vom Wasser eingeschlossen, teilte das rumänische Innenministerium in Bukarest mit. Das Hochwasser beschädigte 162 Brücken und machte Fernstraßen auf einer Strecke von insgesamt 200 Kilometern unpassierbar. Wegen zerstörter Hochspannungsleitungen waren außerdem 130 Dörfer ohne Strom.

Sogar Zugschienen waren unterspült

Am dramatischsten war die Situation in der Region um die nordöstliche Stadt Suceava. In Tibeni hatten sich rund 200 Menschen vor der Flut auf Hausdächer geflüchtet, das Wasser stand bis zu zwei Meter hoch. Zwei Schnellzüge auf der Route Bukarest-Moskau mit hunderten Fahrgästen an Bord steckten stundenlang fest, weil das Wasser den Unterbau der Schienen an manchen Stellen weggespült hatte. Die Züge konnten die gefährlichen Stellen schließlich im Schritttempo passieren.

Die Behörden rechneten mit einem weiteren Anschwellen der Flüsse Siret, Theiß (Tisa) und Prut. Für Samstag wurde die Flutwelle in der nordöstlichen Kleinstadt Pascani am Siret erwartet. In der nordwestlichen Region Maramures waren die Menschen dabei, Schutzdeiche mit Sandsäcken an gefährlichen Theiß-Abschnitten zu bauen. Zuvor war eine Rekord-Regenmenge von bis zu 100 Litern pro Quadratmeter gefallen. (sg/dpa)

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