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Jersey

© dpa

Kindesmissbrauch: Blutspuren im ''Horrorheim'' auf Jersey

Im Missbrauchsskandal um ein früheres Kinderheim auf der britischen Kanalinsel Jersey kommen neue grausige Details ans Licht: Die Ermittler fanden in einem Kellerraum Blutspuren.

In einem der Räume, die nach Zeugenaussagen als Strafkammern benutzt wurden, hätte ein Spürhund an zwei Stellen angeschlagen, sagte eine Polizeisprecherin. Die Spuren an einem Wasserbecken würden nun noch weiter untersucht. In dem Becken sollen Kinder unter anderem in kaltes Wasser getaucht worden sein, berichteten Medien. Am Samstag wollen sich derweil hunderte Menschen in der Ortschaft St. Helier versammeln, um gegen den Missbrauch und den Umgang der Behörden in dem Fall demonstrieren.

Die Polizei konkretisierte unterdessen ihre Angaben: 100 Menschen seien Opfer von Missbrauch geworden; 25 würden wegen sexueller und körperlicher Übergriffe verdächtig, darunter ehemalige Politiker und führende Mitarbeiter des Heims. Insgesamt würde es mehr als 40 Verdächtige in dem Fall geben; rund 260 Zeugenaussagen wurden bereits ausgewertet. Die Taten in dem Heim "Haut de la Garenne" reichen bis zu 40 Jahre zurück. Der Fall war ans Licht gekommen, nachdem Ermittler vor zwei Wochen einen Kinderschädel in dem Gebäude, das zuletzt als Jugendherberge benutzt wurde, gefunden hatten. Am Wochenende sollte in einen zweiten Kellerraum eingedrungen werden. (feh/dpa)

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