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Ein Mitarbeiter des Grünen-Bundestagsabgeordneten Tom Koenigs ist unter dem Verdacht des jahrelangen Kindesmissbrauchs verhaftet worden.

© dpa

Kindesmissbrauch: Ex-Mitarbeiter der Grünen verurteilt

Wegen sexuellen Missbrauchs von Kindern ist ein früherer Büroleiter des Grünen-Bundestagsabgeordneten Tom Koenigs zu sieben Jahren und zehn Monaten Haft verurteilt worden.

Wegen sexuellen Missbrauchs von Kindern ist ein früherer Mitarbeiter des Grünen-Bundestagsabgeordneten Tom Koenigs zu sieben Jahren und zehn Monaten Haft verurteilt worden. Das Landgericht Gießen sprach den 62-Jährigen am Montag schuldig, sich in 40 Fällen an zwei Nachbarskindern vergangen zu haben. Zu den Übergriffen kam es laut Gericht zwischen 2008 und 2009 in Gießen. Der Angeklagte bestritt die Taten.
Der 62-Jährige habe das Vertrauen der Kinder und deren Eltern „massiv missbraucht“, sagte der Vorsitzende Richter. Demnach hatte sich der Mann um die Mädchen gekümmert, die damals im Grundschulalter waren.
Er habe sie von der Schule abgeholt und mit ihnen gespielt. Aus dem Spiel heraus sei es dann zu den Übergriffen gekommen. „Den Kindern war gar nicht bewusst, dass sie missbraucht werden“, sagte der Richter. Zugunsten des Angeklagten wertete das Gericht, dass dieser keine Gewalt angewendet habe.
Zu Beginn des Prozesses im vergangenen März waren noch mehr als 100 Fälle angeklagt gewesen. Im Verlauf der 25 Verhandlungstage fielen aber mehrere Vorwürfe weg, unter anderem, weil der Tatzeitraum eingegrenzt wurde. Von der Schuld des Angeklagten in den übrigen Fällen war das Gericht jedoch überzeugt - es blieben „keine vernünftigen Zweifel“.
Während der Urteilsverkündung schüttelte der 62-Jährige immer wieder den Kopf. Verurteilt wurde er außerdem, weil er mit Kindern unter anderem Pornos geschaut und im vergangenen Jahr Minderjährigen Joints überlassen hatte.
Der Fall war im Oktober 2013 ins Rollen gekommen. Koenigs hatte damals einen anonymen Brief mit Vorwürfen gegen seinen damaligen Mitarbeiter bekommen und der Polizei übergeben. Zudem erstatteten Eltern Anzeige. (dpa)

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