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Kindesmissbrauch: Jersey – das Grauen geht weiter

Die Ermittlungen bringen immer noch neue, schreckliche Einzelheiten ans Licht: In einem ehemaligen Kinderheim auf der britischen Kanalinsel Jersey sind erneut Menschenknochen gefunden worden.

Am Dienstag wurde auch bekannt, dass die Polizei einen weiteren Kinderzahn auf dem jetzigen Gelände einer Jugendherberge sicherstellen konnte. Zuvor befand sich dort das Kinderheim Haut de la Garenne. Schon im Februar ist im Keller des Hauses eine Kinderleiche gefunden worden. Die Ermittlungen richten sich nach Angaben des britischen Senders BBC nun gegen 70 Verdächtige, die alle mit dem Ex-Kinderheim in Verbindung standen. Der Vorwurf lautet vorerst auf sexuellen Missbrauch: 140 ehemalige Bewohner des Heimes gaben an, zwischen 1960 und 1986 vergewaltigt und gequält worden zu sein. Mehrere Kinder sind damals verschwunden. Bisher ist erst ein Verdächtiger verhaftet worden: Einem ehemaligen Aufseher wird Missbrauch von Minderjährigen in drei Fällen vorgeworfen.

Inzwischen hat sich herausgestellt, dass auch der berüchtigte Sexualverbrecher Edward Paisnel in den sechziger Jahren das Kinderheim als Weihnachtsmann verkleidet besucht hatte. Paisnel wurde 1971 wegen langjährigen Missbrauchs von Kindern und Frauen zu 30 Jahren Gefängnis verurteilt. Stuart Syvret, der 2007 als Gesundheitsminister der Vogtei Jersey entlassen wurde, sagte schon im Februar, er sei kaltgestellt worden, nachdem er versucht hatte, den „systematischen Kindesmissbrauch“ auf Jersey öffentlich zu machen. Hannes Heine

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