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Panorama: "King of Pop": Michael Jackson sinkt und singt

Der "King of Pop" meldet sich zurück. Nach jahrelanger musikalischer Abstinenz will Michael Jackson wieder den Thron des Pop-Olymps besteigen.

Der "King of Pop" meldet sich zurück. Nach jahrelanger musikalischer Abstinenz will Michael Jackson wieder den Thron des Pop-Olymps besteigen. Dazu rühren der Super-Star und seine Plattenfirma Sony dieser Tage ordentlich die Werbetrommel: Die neue Single "You Rock My World" wurde in einer generalstabsmäßigen Aktion weltweit an die Radiosender verteilt, Jackson feiert sich und sein 30. Jubiläum als Solokünstler am kommenden Wochenende mit großem Staraufgebot im New Yorker Madison Square Garden, und das neue Album wird mit Lobeshymnen angepriesen.

Jacksons neue Platte mit dem vielsagenden Titel "Invincible" ("Unbesiegbar") ist das erste Studio-Album mit komplett neuem Material seit zehn Jahren. Seit 1997 war er nicht mehr auf Tournee, in den USA hat man "Jacko" sogar elf Jahre schon nicht mehr live gesehen. Seine letzten beiden Alben "History" (1995) und "Blood On The Dance Floor" (1997) waren Zusammenstellungen alter Hits und neuer Songs und für Jacksons Verhältnisse nicht sonderlich erfolgreich.

Denn der "King of Pop" wird an dem gemessen, was ihn zur wohl größten Pop-Ikone der Welt werden ließ: Sein 1982er Album "Thriller" verkaufte sich weltweit mehr als 50 Millionen Mal und ist damit die erfolgreichste Platte aller Zeiten. Die Songs "Billie Jean" und "Thriller" setzten Maßstäbe für den Pop der 80er, die dazugehörigen Videos sind mittlerweile Klassiker des Genres. Allein 30 Millionen Dollar soll die zwei Jahre währende Produktion von "Invincible" gekostet haben. R&B-Produzenten-Stars wie R.Kelly wurden verpflichtet, Carlos Santana ist als Gastmusiker vertreten. Über ein Jahr lang wurde der Erscheinungstermin immer wieder nach hinten geschoben. Nun ist der 29. Oktober als weltweiter Verkaufsstart avisiert. Neben den Schulden bei Sony werden "Jacko" weitere finanzielle Probleme nachgesagt: Auf 1,3 Millionen Dollar belaufen sich nach Informationen der Wirtschaftsagentur Bloomberg seine monatlichen Rechnungen. Jackson habe sogar schon daran gedacht, seine 1985 erstandenen Rechte an den Beatles-Songs zu veräußern, um an Geld zu kommen, hieß es. US-Medien spekulieren gar über den drohenden finanziellen Ruin.

Doch nicht nur finanziell steht für Michael Jackson einiges auf dem Spiel: Es geht ums Ganze. Sollte die neue Platte kein Erfolg werden, könnte dies das Ende seiner beispiellosen Karriere bedeuten. "Das Problem für Jackson ist, dass er Menschen erreichen muss, die nicht wissen, wer er ist. Es ist das erste Mal in seiner Karriere, dass er versuchen muss, eine Beziehung zu Fans aufzubauen, die nicht mit ihm aufgewachsen sind", meint Musikredakteur Joe Levy vom angesehenen Magazin "Rolling Stone". Und selbst Dave Glew, Präsident des Sony-Tochterlabels Epic Records, bei dem Jackson unter Vertrag steht, gestand: "Wir wissen, wir haben die erwachsenen Zuhörer schon auf unserer Seite, wir müssen aber noch die Teenies überzeugen."

Tatsächlich ist Jackson in den vergangenen Jahren mehr durch seine gescheiterten Ehen mit Elvis-Tochter Lisa Marie Presley und Krankenschwester Debbie Rowe, Mutter seiner Kinder, sowie Skandale um seine angeblichen pädophilen Neigungen, Gesichtsoperationen und seinen Hygiene-Wahn aufgefallen als durch seine Musik. Um die heutigen Jugendlichen zu Jackson-Fans zu machen, umgibt sich der 43-Jährige nun mit deren Idolen. Bei seinen beiden Jubiläumskonzerten am Freitag und Montag in New York will er unter anderem mit Teenie-Schwarm Britney Spears, HipHop-Idol Missy Elliott, "Mr. Boombastic" Shaggy und Latino-Star Ricky Martin auftreten.

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