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Kirche: Bistum will dickköpfigen Pfarrer vor die Tür setzen

Im Streit mit einem eigensinnigen Pfarrer, der sich weigert aus dem Pfarrhaus auszuziehen, greift das Bistum Trier jetzt zu einem drastischen Mittel. Er soll per Räumungsklage aus dem Haus befördert werden.

Trier/Schönecken - Weil der ehemalige Pfarrer von Schönecken (Kreis Bitburg-Prüm) sich weigert, das Pfarrhaus für seinen Nachfolger frei zu machen, will das Bistum ihn mit einer Räumungsklage vor die Tür setzen. Das berichtet der "Trierische Volksfreund". Die Klage werde in den nächsten Tagen eingereicht, sagte Bistumssprecher Stephan Kronenburg dem Blatt.

Der aus Polen stammende Priester war den Angaben nach über zehn Jahre lang von seiner Heimatdiözese Lublin an die Diözese Trier "ausgeliehen". Dabei war er zuletzt sechs Jahre lang als Pfarrverwalter in Schönecken eingesetzt, bevor der Erzbischof von Lublin den 42-Jährigen nun nach Polen zurückberief.

Nachfolger zieht in den Nachbarort

Mit dieser Rückversetzung ist der polnische Priester aber offenbar nicht einverstanden und weigert sich seit mittlerweile vier Monaten, aus dem Pfarrhaus in Schönecken auszuziehen. Die Kirchengemeinde habe das Pfarrhaus aber nur "in Verbindung mit dem Seelsorgeauftrag zur Verfügung gestellt", sagte Bistumssprecher Kronenburg dem Blatt. Da dieser Auftrag nicht mehr bestehe, müsse der Pfarrer gehen - zur Not auch unfreiwillig.

Bis der Gerichtsvollzieher eine mögliche Zwangsräumung durchsetzt, kann allerdings noch einige Zeit vergehen. So lange kann der neue Pfarrer von Schönecken nicht warten. Er ziehe deshalb demnächst ins benachbarte Lasel, berichtet das Blatt weiter. Das dortige Pfarrhaus stehe leer. (tso/ddp)

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