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Klima: Eisfläche am Nordpol wird immer kleiner

In diesem Sommer ist die Eisdecke am Nordpol besonders stark geschmolzen. Bis zum Jahr 2000 war die Eisfläche noch doppelt so groß wie heute. Inzwischen geht auch das dickere und ältere Arktis-Eis zurück, haben Forscher festgestellt.

Derzeit gibt es mit 4,52 Millionen Quadratkilometern die zweitkleinste Eisfläche, die seit Beginn der Satellitenaufzeichnungen im Jahr 1979 gemessen worden ist. Dies teilte das Nationale Schnee- und Eis-Datenzentrum der US-Universität von Colorado am Dienstag (Ortszeit) in Boulder mit.

Dieses Jahr waren die Nordost- und Nordwestpassage in der Arktis erstmals beide gleichzeitig eisfrei. Bereits im März hatten die Wissenschaftler aus Boulder festgestellt, dass vor allem das ältere und dickere Arktis-Eis zurückgehe. Die Eisfläche geht meist im September auf ihren Minimalwert zurück und dehnt sich dann wieder aus. Das Minimum ist den Angaben zufolge in diesem Jahr nur noch halb so groß wie es im Schnitt der Jahre 1979 bis 2000 war.   "Damit sind nun zwei Jahre mit riesigen, zuvor nicht beobachteten Flächen offenen Wassers aufeinander gefolgt", sagte Gerdes. Dies sei eine kleine Überraschung, weil häufig auf Sommer mit geringer Eisbedeckung, Winter mit starker Eisproduktion folgen würden. Der seit 1979 beobachtete Gesamttrend einer abnehmenden Eisschicht sei jedoch vermutlich Ausdruck einer von Menschen verursachten Erderwärmung.

Für Modellsimulationen sei eine Schlüsselgröße neben der Eisausdehnung auch die Dicke der Eisschicht. Diese sei jedoch viel
schlechter von den Wissenschaftlern durch Vermessungen zu bestimmen. Allerdings konnten die Forscher nach Angaben von Gerdes zwischen 1991 und 2007 tatsächlich einen Rückgang der Eisdicke feststellen. "Die von mehrjährigem Eis bedeckte Fläche ist nach Satellitenbeobachtungen in den letzten Jahren deutlich zurückgegangen, so dass die Vermutung besteht, dass auch arktisweit die Eisdicke abgenommen hat", sagte Gerdes. Es sei jedoch nicht ausgeschlossen, dass größere Eismassen lediglich durch Windströmungen umverteilt worden seien. (rik/dpa)

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