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Arktis

© dpa

Klimawandel: Nordwestpassage eisfrei - erstmals seit 30 Jahren

Das Eis rund um den Nordpol ist so weit zurückgegangen wie nie zuvor. Aktuelle Satellitenbilder zeigen, dass sogar die Nordwestpassage vor der Küste Kanadas mittlerweile komplett eisfrei und damit befahrbar ist.

So viele freie Flächen in der arktischen See habe es seit Beginn der Satellitenbeobachtung vor 30 Jahren nicht gegeben, berichtete die europäische Weltraumbehörde Esa auf ihrer Internetseite (www.esa.int). Die Aufnahmen zeigten, dass sich das Meereis nur noch auf einer Fläche von rund drei Millionen Quadratkilometern ausbreitet. Das sei gut eine Million Quadratkilometer weniger als im Vergleich zu den Tiefstständen in den Jahren 2005 und 2006.

Der Verlust einer Eisfläche in dieser Größenordnung sei "extrem", sagte Leif Toudal Pedersen vom dänischen Raumfahrtzentrum. Im Durchschnitt sei in den vergangenen zehn Jahren lediglich ein Rückgang von rund 100.000 Quadratkilometern gemessen worden.

Bereits am Donnerstag hatte das Alfred-Wegener-Institut für Polar- und Meeresforschung in Bremerhaven darauf hingewiesen, dass die arktische Eisdecke nahe des geographischen Nordpols stellenweise deutlich dünner als noch vor sechs Jahren ist. Das Zentrum für Marine- und Atmosphärische Wissenschaften (ZMAW) der Universität Hamburg hatte ebenfalls gemeldet, die Eisfläche kurz vor Ende des arktischen Sommers sei so klein wie noch nie. In den 1980er Jahren seien noch 5,5 Millionen Quadratkilometer mit Meereis bedeckt gewesen. (mit dpa)

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