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Kolumbien: Der Rambo-Rentner aus Bogotá

Forderung: Sein Rentenantrag müsse zügig bearbeitet werden. Argument: Eine Handgranate. Ein pensionierter Militär nahm Angestellte und Antragsteller in einer Behörde für Rentenangelegenheiten als Geiseln, um seine Altersbezüge zu erhalten. Mit einem Trick konnte er überwältigt werden.

Als Journalisten getarnte Polizisten haben am Mittwoch den mit einer Handgranate bewaffneten Geiselnehmer in der kolumbianischen Hauptstadt Bogotá überwältigt und alle 19 Geiseln befreit. Der pensionierte kolumbianische Militär Édgar Paz Morales hatte sich mit den Geiseln mehrere Stunden in einem Bürogebäude verschanzt und die baldige Bearbeitung seines Rentenantrages verlangt.

Als er Journalisten in das Gebäude ließ und gerade eine der Geiseln eine vorbereitete Erklärung vor laufender Fernsehkamera verlesen ließ, griffen die zwischen den Journalisten stehenden Polizisten zu. Sie überwältigten den Mann und konnten eine Explosion der Handgranate verhindern.

Der Geiselnehmer hatte zuvor behauptet, er habe mehr als 40 Jahre im Militär gedient, und nun werde ihm seit sieben Jahre seine Rente verweigert. Ranghohen Militärs warf er Kontakte zu den ultrarechten Paramilitärs vor. Zu dem von ihm verlangten Gespräch mit dem Ombudsmann für Menschenrechte der Regierung, Volmar Pérez, kam es nicht mehr. Das Gebäude war von einer Sondereinheit der Polizei umstellt worden. (ck/dpa)

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