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Kopenhagen: Hunderte Festnahmen bei schweren Straßenkrawallen

Bei schweren Straßenkrawallen in Kopenhagen sind am Samstag hunderte Demonstranten festgenommen und mehrere Menschen verletzt worden. Die ungenehmigte Demonstration richtete sich gegen die Schließung eines Jugendheims.

Kopenhagen - Angehörige der autonomen Szene hätten die Polizei attackiert. Auf die Beamten gingen unter anderem Pflastersteine, Farbeimer und Flaschen nieder. Etwa 300 Demonstranten seien festgenommen worden, sagte ein Polizeisprecher. Nach Medienberichten wurden mehrere Menschen verletzt. Einem Teilnehmer an der Demonstration zufolge waren auch Deutsche an den Auschreitungen beteiligt.

Mit weiteren Festnahmen sei zu rechnen, vermutlich seien auch Ausländer dabei, sagte der Polizeisprecher. Die Polizei war mit einem Großaufgebot vor Ort und setzte Tränengas gegen die teils vermummten Demonstranten ein, die Barrikaden errichtet und in Brand gesteckt hatten. Schaufenster von Banken, Restaurants und Geschäften gingen zu Bruch. Einige Geschäfte wurden geplündert. Am frühen Abend hatte sich die Lage wieder etwas beruhigt, wie der Polizeisprecher sagte.

Nach Informationen des dänischen Fernsehsenders TV2 waren unter den Randalierern Ausländer, darunter mutmaßliche rechtsradikale aus der Skinheadszene. Drei Polizisten und ein Demonstrant wurden verletzt ins Krankenhaus eingeliefert, ein Beamter sei durch einen Pflasterstein schwer verletzt worden, berichteten Augenzeugen der Krawalle im Fernsehen.

Ein 19-jähriger Demonstrant warf der Polizei vor, die Ausschreitungen provoziert zu haben. Die Demonstranten seien von "Kameraden" aus mehr als einem halben Dutzend Ländern unterstützt worden, auch von Deutschen. Das umstrittene, inzwischen verkaufte Jugendheim Ungdomhuset, das seit fast 25 Jahren eine Anlaufstelle für linke Jugendliche ist, soll nach Neujahr geräumt und geschlossen werden. Die Polizei bereitet sich seit Wochen auf Proteste vor. (tso/AFP)

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