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Kriminalität: Eltern in Wahnvorstellung getötet

Ein 27-Jähriger hat im Februar seine schlafenden Eltern erschlagen. Er glaubte, sie seien Außerirdische. Jetzt hat das Landgericht Osnabrück das Urteil gefällt.

Wegen Totschlags an seinen Eltern im niedersächsischen Kettenkamp muss der 27 Jahre alte Sohn in eine psychiatrische Klinik. Nach dem Urteil des Landgerichts Osnabrück hatte der junge Mann im Februar unter dem Einfluss von Wahnvorstellungen seine 56 und 60 Jahre alten Eltern im Schlaf getötet. Der Mann habe seine Taten nicht steuern können, sagte der Vorsitzende Richter Wolfgang Kirschbaum am Donnerstag. Er habe unter der Vorstellung gelebt, seine Eltern seien Außerirdische, die ihm nach dem Leben trachteten.

Der junge Mann hatte nach Feststellung des Gerichts Ende Februar seine Eltern im Schlaf gewürgt und mit einem Hammer erschlagen. Anschließend fuhr er die Leichen im Auto in einen nahe gelegenen Wald und vergrub sie. Am nächsten Morgen kaufte er in einem Baumarkt einen Eimer brauner Farbe, mit der er die Blutspuren im Schlafzimmer seiner Eltern übertünchte. Erst Wochen nach der Tat fand die Polizei die Leichen.

Bei den Ermittlern und während des Prozesses hatte der 27-Jährige geschwiegen. Nur einem Mithäftling gestand er während der Untersuchungshaft das Verbrechen. Erst kurz vor Schluss der Verhandlung brach der Sohn kurz sein Schweigen. "Es tut mir leid. Aber nach meiner Ansicht sind es Doppelgänger gewesen, die wollten mich umbringen. Es gibt keine Beweise, die dagegen sprechen", sagte der 27-Jährige noch kurz vor der Urteilsverkündung. (svo/dpa)

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