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Kriminalität: Ermittler gehen gegen Kinderpornobande vor

Ein weltweiter Kinderpornoring ist schon länger im Visier der Ermittler. Auch in Deutschland wurde Beweismaterial sicher gestellt und ein Verdächtiger verhaftet.

Bei einer weltweiten Aktion gegen Anbieter von Kinderpornografie haben die Ermittler auch in fünf deutschen Bundesländern nach Beweisen gesucht. Wie das Bundeskriminalamt (BKA) in Wiesbaden am Donnerstag mitteilte, waren bei Durchsuchungen am vergangenen Freitag in Schleswig-Holstein, Baden-Württemberg, Bayern, Sachsen-Anhalt und Thüringen große Mengen Beweismittel sichergestellt worden, darunter Bilder und Videos.

Die Ermittlungen liefen bereits seit 13 Monaten. Seitdem hatten die Fahnder in Nordamerika, Australien und Europa eine internationale Bande mit etwa 50 Mitgliedern im Visier.

Ermittlung gegen vier Deutsche

In Deutschland richteten sich die von der Frankfurter Staatsanwaltschaft geführten Ermittlungen gegen vier Deutsche und einen Thailänder im Alter von 22 bis 66 Jahren, berichtete das BKA. Der 66-Jährige aus Sinsheim (Baden-Württemberg) sei am Freitag festgenommen, am nächsten Tag aber wieder auf freien Fuß gesetzt worden. Durchsuchungen gab es außer in Sinsheim unter anderem auch in Karlsruhe und Kiel. Insgesamt waren den Fahndern bei der Aktion 23 Verdächtige ins Netz gegangen, darunter 14 in den USA und je zwei in Großbritannien und Australien.

Riesige Mengen an Daten

Die Bande soll seit 2005 große Mengen von kinderpornografischen Bildern, Videos und Texten produziert, beschafft und getauscht haben. Allein in einem Fall wurde die riesige Datenmenge von 3 Terabyte (3000 Gigabyte) gefunden. Zur Verschleierung hatten die Täter laut BKA unterschiedliche Foren (newsgroups) im Internet und verschiedene Verschlüsselungstechniken benutzt.

Die britische Polizei hat nach eigenen Angaben bislang acht der missbrauchten Kinder im Alter zwischen sechs und 14 Jahren auf den Bildern identifiziert und aus ihren Familien gerettet. Sechs mutmaßliche Kinderschänder seien in Haft. Über deutsche Missbrauchsfälle wurde zunächst nichts bekannt. (mbo/dpa)

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