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Vico

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Kriminalität: Interpol jagt Verbrecher auf Facebook

Auf der Suche nach Kriminellen durchforstet die internationale Polizeiorganisation Interpol im Internet verstärkt soziale Netzwerke wie Facebook oder auch die Videoplattform YouTube. Der Erfolg bleibt nicht aus.

Kriminalität Interpol jagt Verbrecher auf Facebook Auf der Suche nach Kriminellen durchforstet die internationale Polizeiorganisation Interpol im Internet verstärkt soziale Netzwerke wie Facebook oder auch die Videoplattform YouTube. Johannesburg Interpol nutzt immer häufiger die Popularität des Web 2.0, um auf sozialen Plattformen wie MySpace, Facebook oder Youtube nach 15.000 flüchtigen Verbrechern zu fahnden. Unter den Gesuchten finden sich Kriegsverbrecher, Sexualstraftäter und Betrüger. Selbst Dienste wie Flickr, bei denen private Fotos anderen Internet-Nutzern zugänglich gemacht werden, seien für die Fahndungsbehörden interessant, erklärten Delegierte zum Auftakt einer Interpol- Konferenz in Johannesburg.

"Soziale Netzwerke verändern die Art des Umgangs der Menschen miteinander, was auch den Ermittlern viele Möglichkeiten eröffnet. (...) Es gibt keinen Grund, warum Ermittler nicht aus der gleichen Quelle schöpfen sollten", sagte Interpol-Generalsekretär Ronald Noble nach Angaben der südafrikanischen Zeitung "Business Day" (Mittwoch). Zurzeit stünden 15 000 Menschen auf der Interpol-Fahndungsliste. Seit Jahresbeginn seien 600 steckbrieflich gesuchte Kriminelle - vom Kriegsverbrecher über den Betrüger bis zum Kinderschänder - dingfest gemacht worden.

Der Fall "Vico"

Im Oktober 2007 sorgte die Festnahme des Kinderschänders "Vico" für Aufsehen, der verfremdete Bilder von sich ins Internet gestellt hatte. Spezialisten des Bundeskriminalamtes (BKA) hatten daraus jedoch ein identifizierbares Bild rekonstruiert. Der Fall gilt als erste erfolgreiche Internetfahndung nach einem Kinderschänder auf internationaler Ebene. "Vico" hatte zwölf verschiedene Jungen zwischen sechs und zehn Jahren in Vietnam und Kambodscha sexuell missbraucht und dies auf 200 Bildern festgehalten.

An der am Dienstag eröffneten dreitägigen Konferenz nehmen 170 Polizei-Delegationen aus 70 Ländern teil. Die Konferenz findet vor dem Hintergrund der Fußball-Weltmeisterschaft 2010 in Südafrika statt. Interpol hat dem Kap-Staat dabei weitreichende Kooperation in Aussicht gestellt. (küs/dpa)

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