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© Polizei

Kriminalität: Mit System zur Beute

Der Schwerverbrecher Thomas Wolf hat sein monatelanges Schweigen über das erpresste Lösegeld gebrochen und die Ermittler zu einem Versteck geführt.

Wiesbaden - Der Schwerverbrecher Thomas Wolf hat sein monatelanges Schweigen über das erpresste Lösegeld gebrochen und die Ermittler zu einem Versteck geführt. Die Ermittler gruben aufgrund der Angaben nach einer längeren Suche in einem Waldgebiet bei Egestorf in Niedersachsen zwei Reisetaschen und einen Alukoffer aus der Erde. Wie viel Geld insgesamt sichergestellt wurde, soll erst nach der kriminaltechnischen Untersuchung gesagt werden. Wolf hatte von der Wiesbadener Volksbank 1,8 Millionen Euro erpresst, indem er Ende März die Frau eines Bankangestellten entführte.

„Damit ist einer der spektakulärsten Fälle der jüngeren Kriminalgeschichte erfolgreich zu einem vorläufigen Abschluss gekommen“, sagte der Sprecher der Staatsanwaltschaft, Oberstaatsanwalt Hartmut Ferse. Warum Wolf sein monatelanges Schweigen brach, ist unklar. Vielleicht hoffte er auf Zugeständnisse der Staatsanwaltschaft.

Die Vorgeschichte des Verbrechers, der Entführungsfall und seine Aufklärung lesen sich wie ein ungewöhnlich spannender Kriminalroman. Der 56 Jahre alte Wolf war im Jahr 2000 bei einem Freigang aus dem Gefängnis in Moers in Nordrhein-Westfalen geflüchtet. Dort sollte er eine Freiheitsstrafe von 21 Jahren verbüßen. Nach der Flucht soll er Banken in Hamburg, den Niederlanden und Brüssel überfallen haben.

Er lebte jahrelang unentdeckt unter falschem Namen bei einer ahnungslosen Geliebten in Frankfurt. Erst die Entführung brachte die Ermittler wieder auf seine Spur. Ende Mai war Wolf im Hamburger Stadtteil St. Pauli auf offener Straße festgenommen worden, nachdem die Polizei einen Hinweis aus der Bevölkerung erhalten hatte. Von der Beute fehlte bis auf rund 140 000 Euro, die damals schon sichergestellt wurden, jede Spur. dpa/ddp

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