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Kriminalität: Schlag gegen Russen-Mafia in Spanien

Sie saßen in Villen im schönen Spanien und organisierten von dort ihr kriminelles Geschäft: Mord, Waffenschmuggel und Drogenhandel. Jetzt schlug die spanische Polizei zu: Am Freitag nahm sie bei einer Razzia 18 führende Köpfe einer russischen Mafia-Organisation fest.

Spaniens Polizei hat am Freitag nach eigenem Bekunden die bedeutendste Russenmafia der Welt zerschlagen. Im Rahmen einer großangelegten Razzia seien 18 führende Köpfe der Organisation Tambowskaja-Malischewskaja in Haft genommen worden. Bei der Aktion, an der 400 Polizeibeamte beteiligt waren, sei die "weltweit bedeutendste kriminelle Struktur russischer Herkunft völlig vernichtet worden".

Die Mafiabosse wohnten der Polizei zufolge in Spanien und organisierten von da aus ihre kriminellen Aktivitäten in Russland, mehreren Staaten der EU und den USA. Von Spanien aus hätten sie auch die Verbrechen der ihnen untergeordneten Mafiosi geleitet, darunter Mord, Waffenschmuggel, Erpressung, Korruption, Kobalt- und Tabakschmuggel, Drogenhandel und anderes.

Auch ausländische Geheimdienste beteiligt

Der spanischen Justiz zufolge wurden die Einnahmen aus diesen Aktivitäten einer Geldwäsche bei "Schweizer Finanzinstituten und in Steuerparadiesen wie Zypern oder Lettland" unterzogen. Auch ein weitverzweigtes Netzwerk von Firmen sei dabei benutzt worden. Aus Justizkreisen verlautete, es werde möglicherweise nicht bei den 18 Festnahmen bleiben. Der Madrider Richter Baltasar Garzon, der dem Einsatz vorsteht, sollte am Samstag nach Palma de Mallorca und nach Málaga fahren, um die Ermittlungen zu überwachen. Die Razzia erstreckte sich über das ganze Land, konzentrierte sich aber auf die südlichen Städte Marbella, Nerja, Málaga, Torrox, Palma de Mallorca, Javea, El Campello, Valencia sowie die Hauptstadt Madrid.

An der Aktion waren nach Angaben aus Polizeikreisen auch ausländische Geheimdienste beteiligt. Es war nicht der erste Großeinsatz gegen organisierte Kriminalität mit Wurzeln in der ehemaligen Sowjetunion. Die sogenannte Russenmafia ist im Süden Spaniens sehr präsent. Beim Einsatz "Avispa" (Wespe) waren im Juni 2005 rund dreißig Menschen aus der ehemaligen Sowjetunion festgenommen worden, darunter 22 Mafiabosse aus Georgien. (mga/afp)

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