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Kunstaktion: Nackt in Mexiko-City

Rund 18.000 Menschen haben in Mexiko-City unbekleidet für den US-Fotografen Spencer Tunick posiert. Die Modelle formten mitten auf dem zentralen Zocalo-Platz ein riesiges Fleisch-Mosaik.

Mexiko-City - Tunick brach mit dem Massenfoto seinen eigenen Rekord aus dem Jahr 2003; damals hatten sich in Barcelona 7000 Menschen nackt ablichten lassen. Seine Mitarbeiter hatten fünf Jahre gebraucht, um von den konservativen mexikanischen Behörden die Erlaubnis für die Aktion zu erhalten.

Tunick sagte vor Journalisten, alle Augen seien auf die Stadt gerichtet, um zu sehen, wie ein Land frei sein könne und wie es gelingen könne, "den menschlichen Körper mit Freude und nicht als Pornografie oder Verbrechen zu betrachten". Seine aus allen Altersklassen und Gesellschaftsschichten stammenden Modelle ließ der Fotograf zunächst in der Fötalstellung posieren, dann entrichteten sie in einem weiteren Motiv einen Gruß an eine imaginäre Flagge.

Die mexikanischen Behörden hatten dem Künstler die Auflage gemacht, dass die römisch-katholische Kathedrale am Rande des Platzes und die mexikanische Flagge auf den Aufnahmen nicht zu sehen sein dürfen. Die Teilnehmer waren von der Aktion begeistert: "Es war ein Kunstwerk, eine politische Stellungnahme und gleichzeitig ein Akt der Liebe zu unseren Körpern", sagte der Student Juan Lagos.

Tunick hatte ähnliche Aufnahmen unter anderem bereits in Belgien, Frankreich, Australien und den USA angefertigt. In Manhatten wurde er 1994 festgenommen, nachdem ein Nacktmodell am helllichten Tag für ihn auf der Straße posiert hatte. (tso/AFP)

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