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Uli Hoeneß sitzt seit diesem Sommer in der JVA Landsberg

© dpa

Landgericht München: Erpresser von Uli Hoeneß zu drei Jahren Haft verurteilt

Der Erpresser von Uli Hoeneß ist am Dienstag zu einer Haftstrafe verurteilt worden. Der 51-Jährige hatte damit gedroht, dass der Gefängnisaufenthalt des inhaftierten ehemaligen Präsidenten des FC Bayern "kein Zuckerschlecken" werde.

Zu drei Jahren und neun Monaten Haft ist der Erpresser von Uli Hoeneß am Dienstag verurteilt worden. Der 51-Jährige Thomas S. hatte am Landgericht München II gestanden, den ehemaligen Präsidenten des FC Bayern vor dessen Haftantritt mit einem Drohbrief erpresst und 215 000 Euro verlangt zu haben.

Die Staatsanwaltschaft hatte vier Jahre und drei Monate für den Erpresser gefordert. Sein Verteidiger Martin Heidenreich verwies dagegen auf die schwierige finanzielle und gesundheitliche Situation des Angeklagten. Dieser habe mehr als 300 000 Euro Schulden und leide an Diabetes. Er hielt eine milde Strafe von zwei Jahren und sechs Monaten für ausreichend.

Sein Mandant habe mit seinem Geständnis Einsicht gezeigt. Hoeneß sitzt wegen Steuerhinterziehung im Gefängnis. Der Erpresser hatte gedroht, dass dass die dreieinhalbjährige Haftzeit für Hoeneß "kein Zuckerschlecken" sein werde.

S. hatte sich als "Mr. X" ausgegeben

Der Angeklagte, der bereits in einem Brief um Verzeihung gebeten hatte, entschuldigte sich noch einmal bei Hoeneß und seiner Familie. Er wolle betonen, „dass mir die Tat sehr leidtut und dass ich mein Handeln in dieser Situation, in der ich nicht mehr ein noch aus wusste, zutiefst bereue“.

S. hatte sich in dem Erpresserbrief, den er an Hoeneß' Privatadresse geschickt hat, als "Mr. X" ausgegeben. Er war selbst früher zu einer sechsjährigen Haftstrafe verurteilt worden. In seinem Erpresserbrief hatte er detailliert die Abläufe in einer Justizvollzugsanstalt aus der Sicht eines Inhaftierten geschildert und vorgegeben, "reelen Einfluss" auf den Haftverlauf von Uli Hoeneß zu haben. Als Gegenleistung für die Zahlung wollte er Hoeneß einen normalen Haftverlauf gewährleisten. Bei einer fingierten Geldübergabe konnte der Erpresser festgenommen werden. (dpa)

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