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Achtmal. Baubeginn von Bo-KlokFoto: dpa

© dpa

Panorama: Lebst Du schon klüger?

Ikea hat beim Fertighaus „Bo-Klok“ nachgebessert

Zu teuer, zu laut, zu unflexibel: Das Urteil, das die Stiftung Warentest im vergangenen Mai über die Ikea-Fertighäuser „Bo-Klok“ („wohne klug“) fällte, war vernichtend.

Die Tester bemängeln an den Gebäuden, mit denen der schwedische Möbelkonzern den deutschen Markt für Einfamilienhäuser aufräumen wollte, nachteilige Vertragsklauseln, ungenaue Baubeschreibungen und ungenügenden Lärmschutz. Auch die Energiekosten seien zu hoch, weil der Kaufvertrag die Besitzer für 15 Jahre an einen Anbieter binde. „Zu diesen Bedingungen sollten Sie keinen Vertrag unterzeichnen“, hieß es damals.

Anscheinend sind viele potenzielle Käufer dieser Empfehlung gefolgt. Denn jetzt hat Ikea, wie am Dienstag bekannt wurde, noch mal nachgebessert und sein Fertighausangebot mit deutlich reduzierten Zielen neu an den Start gebracht.

Im Wiesbadener Stadtteil Auringen wurde der Grundstein für die ersten acht Reihenhäuser der Marke „Bo-Klok“ in Deutschland gelegt, wie das Unternehmen mitteilte. Gegenüber dem vor etwas mehr als einem Jahr vorgestellten Konzept wurden ein Dachgeschoss aufgesetzt und die Vertragsbedingungen für Energieleistungen modifiziert.

Ikea besteht nun nicht mehr auf einer 15-jährigen Verpflichtung der Käufer, Wärme und Strom von „Bo-Klok“ abzunehmen. Die Käufer müssen sich nur noch für die Wärmeversorgung aus dem siedlungseigenen Blockheizwerk auf zehn Jahre verpflichten, erklärte Ikea-Sprecherin Sabine Nold am Dienstag. Die Wahl des Stromlieferanten werde freigestellt.

Ikea habe die Leistungen noch einmal überprüft und festgestellt, dass Schallschutz und die sogenannte Dampfsperre den Anforderungen sehr gut genügten. In die Wände könnten selbstverständlich Nägel geschlagen und zusätzliche Steckdosen montiert werden, sagte Nold.

Die Warentester hatten unter anderem vor Problemen mit der Dampfsperrfolie gewarnt, die nicht verletzt werden darf. Die Baubeschreibungen seien ungenau gewesen. Die Zahlungsmodalitäten hätten die Kunden benachteiligt.

Die Tester haben nach eigenen Angaben bislang keinen Einblick in die neuen Baubeschreibungen erhalten. Man könne daher nicht beurteilen, ob allen Kritikpunkten abgeholfen worden sei. Es sei einigermaßen unverständlich, warum das Unternehmen die Möglichkeit zur Zusammenarbeit nicht genutzt habe, sagte ein Sprecher in Berlin. Die Stiftung Warentest werde auch die neuen Unterlagen prüfen, sobald sie vorlägen

Die Reihenhäuser ohne Keller kosten je nach Standort und Größe zwischen 179 500 und 275 500 Euro. mit dpa

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