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Leiche im Kühlschrank: Sechs Jahre Haft für Angeklagte

Zu sechs Jahren Haft wegen Totschlags ist eine 27-Jährige verurteilt worden, die ihre pflegebedürftige Mutter getötet und die Leiche monatelang im Kühlschrank versteckt hatte.

Köln - Das Landgericht Köln sah es als erwiesen an, dass die Tochter ihre 60 Jahre alte, demenzkranke Mutter im Juli 2005 in der gemeinsamen Wohnung umbrachte und den Leichnam neun Monate lang verborgen hielt. Die Geschehnisse, die zu der Tat geführt hätten, seien "ein vom wirklichen Leben geschriebenes Drehbuch einer Tragödie" gewesen, sagte der Vorsitzende Richter Helmut Möller. Die Frau hatte die Tat zu Prozessbeginn am 15. Januar gestanden. Während der Urteilsbegründung kämpfte sie mit den Tränen.

Von einer Verurteilung wegen Mordes aus niedrigen Beweggründen, von dem die Anklage zunächst ausgegangen war, sah das Gericht ab. Die Richter verwiesen dabei auf die Gutachten einer Psychiaterin und einer Psychologin, die der Angeklagten für die Tatzeit erheblich verminderte Schuldfähigkeit bescheinigt hatten. Die junge Frau sei in ihrer Steuerungsfähigkeit eingeschränkt gewesen, da sie mit der Pflege der Mutter erheblich überfordert war, hieß es in der Urteilsbegründung. Mit seinem Urteil war das Gericht in vollem Umfang der Staatsanwaltschaft gefolgt. Die Verteidigung hatte beantragt, der Angeklagten "die Chance für ein Leben in Freiheit" zu geben. (tso/dpa/ddp)

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