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Panorama: Liebe ist, was Leiden schafft

Jugendliche rufen öfter beim Kummertelefon an

„Es gibt da so eine in meiner Klasse, die ich liebe“, erzählte ein 12-jähriger Anrufer der „Nummer gegen Kummer“. Er wollte wissen, wie er merken kann, ob sie ihn auch liebt. Liebe und die Entwicklung in der Pubertät beschäftigen Kinder und Jugendliche offenbar stärker als Probleme mit den Eltern. Zu diesem Ergebnis kommt die Auswertung der anonymen Beratungsgespräche des bundesweiten Sorgentelefons, die am Mittwoch in Berlin vorgestellt wurde. Demnach ist das häufigste Themengebiet für Mädchen mit 35 Prozent „Partnerschaft und Liebe“ (Jungen: 24 Prozent). Jungen stellen mit 30 Prozent am häufigsten Fragen rund um Sexualität (Mädchen: 20 Prozent). Nur sieben Prozent der Jugendlichen rufen dagegen wegen Auseinandersetzungen mit ihren Eltern bei dem Kinder- und Jugendtelefon an.

Die meisten Fragen tauchen während der Pubertät auf: 73 Prozent der Anrufer sind zwischen zwölf und 16 Jahre alt. Mädchen scheint es dabei leichter zu fallen, zum Telefon zu greifen: Zwei Drittel aller Anrufer sind weiblich. Insgesamt hat die Zahl der Anrufe deutlich zugenommen: Während im Jahr 2000 155 934 Gespräche geführt wurden, waren es im vergangenen Jahr 225 864 .

Die ehrenamtlichen Berater am anderen Ende der Leitung hören zu, trösten und machen Mut. Bei Bedarf raten sie den Anrufern auch, bei Beratungsstellen vor Ort Hilfe zu suchen. Der verliebte Junge hat sich nach dem Telefonat vorgenommen, einfach mit dem Mädchen seines Herzens zu sprechen. Ute Zauft

Nummer gegen Kummer: 0800 1110 333

Ute Zauft

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