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Ein Hubschrauber bekämpft einen Waldbrand bei Grotingen in Schweden.

© Robert Henriksson/dpa

Update

Löscheinsätze in Schweden: Noch 25: Zahl der Waldbrände in Schweden geht zurück

In Schwedens brennenden Wäldern kämpfen jetzt auch deutsche Feuerwehrleute gegen die Flammen. Die Brände wüten weiter heftig, wenn auch nicht an ganz so vielen Orten. Zum Aufatmen ist trotzdem keine Zeit - denn das Wetter verspricht nichts Gutes.

Die großen Waldbrände in Schweden nördlich von Stockholm wüten weiter, viele kleinere Feuer aber konnten die Rettungskräfte inzwischen löschen. Am Montagnachmittag wüteten laut Notrufzentrale noch 25 Brände im ganzen Land - halb so viele wie am Wochenende. Inzwischen helfen auch deutsche Feuerwehrleute aus - ihnen steht eine anstrengende Woche bevor, denn es soll noch heißer werden. Das Risiko für neue Brände ist laut Wetterdienst vor allem im Süden Schwedens extrem hoch.

Die 52 freiwilligen Feuerwehrleute aus Nienburg in Niedersachsen haben ihre Zelte in Dalarna aufgeschlagen, einer der am schlimmsten betroffenen Regionen wenige Hundert Kilometer nördlich von Stockholm. Hier wüten vier große Brände, die laut Katastrophenschutz nicht mehr zu löschen sind. Man könne nur versuchen zu verhindern, dass sie sich weiter ausbreiten. Am Sonntag war das gut gelungen, die Rettungskräfte hatten Schneisen in den Wald geschlagen und Felder kontrolliert abgebrannt, so dass die Feuer keine neue Nahrung fanden.

Schweden nehmen deutsche Hilfe dankbar auf

Die Schweden hätten sie dankbar aufgenommen, sagte der deutsche Einsatzleiter dem Fernsehsender SVT. Eigentlich sollten die Deutschen in Älvdalen mithelfen, damit sich das Großfeuer nicht weiter ausbreitet. Doch dort verschärfte sich die Waldbrandlage innerhalb weniger Stunden so sehr, dass alle Einsatzkräfte in Sicherheit gebracht wurden. Die deutschen Feuerwehrleute wurden daher noch vor ihrer Ankunft am Morgen ins etwa 80 Kilometer entfernte Särna umgeleitet.

Seit mehreren Tagen sind auch fünf deutsche Hubschrauber und ihre Besatzungen im Einsatz in Skandinavien. Weil die Schweden keine eigenen Löschflugzeuge haben und auf solche Großbrände nicht vorbereitet waren, hatten sie in der EU um Hilfe gebeten. Insgesamt seien sieben Flugzeuge, sieben Helikopter, 60 Fahrzeuge und 340 Feuerwehrleute aus Italien, Frankreich, Deutschland, Litauen, Dänemark, Portugal, Polen und Österreich geschickt worden, erklärte die EU-Kommission.

Löscharbeiten sind nicht ungefährlich

Die Löscharbeiten sind nicht ungefährlich. Am Sonntagabend mussten vier schwedische Feuerwehrleute per Helikopter gerettet werden, weil sie von einem plötzlich wachsenden Feuer eingeschlossen wurden. Dänische Helfer sagten dem dortigen Rundfunk, es sei ihnen bisher gelungen, zu verhindern, dass die Flammen auf ein Kraftwerk übergriffen. Doch die Gefahr sei noch nicht gebannt.

Am Sonntag brannte es in ganz Schweden auf rund 25 000 Hektar Land - einer Fläche mehr als 70 Mal so groß wie der Central Park in New York. Allein die vier größten Brände in Mittelschweden wüten auf 20 000 Hektar. Die Rettungskräfte gehen davon aus, dass das Feuer erst in einigen Wochen wirklich unter Kontrolle sein wird. Bis die Brände vollständig gelöscht seien, könne es schon 2019 sein und Schnee liegen, sagte ein Sprecher des schwedischen Radios.

In dieser Woche könnte sich die Lage sogar noch einmal zuspitzen. Der Wetterdienst warnt vor extrem hohen Temperaturen von deutlich über 30 Grad. Vor allem im Süden des Landes sei die Brandgefahr hoch. Der Katastrophenschutz schickte daher eine Mitteilung an alle Schweden: „Das Brandrisiko erreicht in dieser Woche extremes Niveau“, erklärte die Behörde darin. „Die Lage ist extrem ernst. Wir fordern alle auf, Verantwortung zu übernehmen und den lokalen Feuerverboten Folge zu leisten.“ Zuletzt hätten immer noch einige Grills und Lagerfeuer entzündet, was derzeit sehr gefährlich sei. (dpa)

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