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London: Großfeuer weitgehend gelöscht

Während das Großfeuer nahe London weitgehend im Schaum erstickt ist, bereitet eine riesige Wolke aus Staub und Ruß Sorgen.

London - Feuerwehrleute haben den Großbrand in einem Treibstofflager bei London zwei Tage nach dessen Ausbruch weitgehend in Schaum erstickt. «Die letzte Phase der Operation hat mit einem weiteren großen Schaumangriff begonnen», sagte am Dienstag ein Feuerwehr-Sprecher. Bis zum Ende des Tages sollten auch die letzten drei von anfangs 20 brennenden Großtanks gelöscht sein.

Nach einer Unterbrechung, die am Montagabend aus Furcht vor einer neuen Explosion angeordnet worden war, hatten in der Nacht mehr als 150 Feuerwehrleute ihre Arbeit trotz widriger Umstände fortgesetzt. Bei dem nach Einschätzung von Experten größten Industriebrand Europas seit dem Ende des Zweiten Weltkrieges war wie durch ein Wunder niemand getötet worden. 43 Menschen erlitten zumeist leichte Verletzungen.

Sorgen bereitete am Dienstag der riesige Teppich aus Rauch und Ruß, der sich von dem Treibstofflager bei der Ortschaft Hemel Hempstead aus über weite Gebiete Südenglands gelegt hat. Im günstigsten Fall werde die Riesenwolke über dem Atlantik vom Wind aufgelöst, erklärte die britische Umweltbehörde. Es bestehe jedoch die Gefahr, dass Schadstoff-Partikel mit Regenfällen über dem Festland herunterkommen und in den Boden eindringen.

Auf Satellitenbildern war zu sehen, dass sich der Rauchteppich über rund 120 Kilometer weit ausdehnte. Ausläufer waren schon am Montag über Frankreich ausgemacht worden.

Mehr als 500 Menschen, die aus der unmittelbaren Umgebung des Großbrandes in sichere Notunterkünfte gebracht worden waren, können vorerst nicht in ihre Häuser zurückkehren. Sie müssten noch einige Tage ausharren, bis die Luft in ihren Wohnorten wieder frei von Giftstoffen ist, erklärten die Behörden. Etwas weiter entfernt lebende Bewohner der betroffenen Region wurden wegen der anhaltenden Rauchentwicklung aufgefordert, in ihren Wohnungen zu bleiben und alle Türen und Fenster geschlossen zu halten. Die Schulen in einem Radius von rund 17 Kilometern um das Tanklager blieben auch am Dienstag geschlossen.

Die genauen Ursachen des Großfeuers, das nach Schätzungen Schäden in Höhe von umgerechnet rund 100 Millionen Euro anrichtete, sollen von einer Regierungskommission ermittelt werden. Einen Terroranschlag hatten die Behörden bereits am Sonntag ausgeschlossen. (tso/dpa)

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