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Lottogewinn: Was macht man mit 60 Millionen Euro?

Der junge Lottogewinner aus Hessen ist richtig bedacht eigentlich ein Pechvogel, denn der Geldsegen wird ihn vor eine Menge Probleme stellen. Unser Kolumnist weiß aber, wie er ihm zu Hilfe eilen kann.

Wir müssen jetzt mal über Geld reden. Sagt Günther Jauch auch immer, wenn einer seiner Kandidaten sich in die Nähe der sechsstelligen Gewinnerwartung vorgeraten hat. Aber, Gott, was ist das schon?

Was ist, wenn der Gewinn acht Stellen hat, wie bei dem Mann aus Hessen, einem Handwerker. Etwa 60 Millionen Euro hat er gerade im Eurolotto gewonnen. Sechzig! Millionen! Was macht man damit?

Bitte kein Beispiel an Mallorca-Lothar nehmen

Der Mann sei Mittzwanziger, heißt es vonseiten der Lottogesellschaft. Machen wir ihn 25. Dann hat er noch eine ungefähre Lebenserwartung von 60 Jahren. Eine Million Euro pro Jahr, das sind bei 365 Tagen pro Jahr 2739 Euro. Damit kann man schon etwas anfangen. Aber ob das tag- und abendfüllend ist? Jeden Tag 2739 Euro ausgeben, wird doch bestimmt langweilig. Er kann’s natürlich machen wie Lotto-Lothar, der 1994 3,9 Millionen Mark gewann. Zur Nachahmung ist Lothars Methode jedoch nicht zu empfehlen. Lothar setzte das Geld auf Mallorca überwiegend flüssig um, fünf Jahre nach seinem Gewinn starb Lothar, mit 53 Jahren. Leberzirrhose. Wie gewonnen, so zerronnen.

Überfordert von der Wunscherfüllung

Viel angenehmer ist da schon die Teilungsmethode. Und wenn der junge Mann sich meldet und nicht weiß, was er nun machen soll, gebe ich ihm gerne meine Kontonummer. Wir müssen ja nicht fifty-fifty machen.

Und plötzlich ist sie da, die freie materielle Wunscherfüllung. Die kann einen überfordern. Natürlich, das wertvollste Gut des Menschen steht zur Verfügung: Zeit. Die kann man ab einem gewissen Alter genussvoll verplempern, mit Reisen zum Beispiel und ohne Arbeit. Aber doch noch nicht mit 25. Wenn die noch anzustrebende Selbstverwirklichung nur aus Geld besteht, junger Mann aus Hessen, dann ist das zu wenig.

Reich und unzufrieden

Außerdem lehrt die Geschichte des Reichtums, dass der Reiche nicht zufrieden ist, reich zu sein. Dann wird er gierig wie Dagobert Duck in Entenhausen. Dann will er mehr, immer mehr. Wo die Gier des Reichtums hinführt, hat man immer wieder gesehen, zuletzt bei Uli Hoeneß. Bei all dem, was jetzt mit den 60 Millionen Euro auf den jungen Mann aus Hessen zukommt, muss man ihn wohl als Pechvogel bezeichnen. Wie es heißt, soll er noch besonnen sein und erst mal weiter seiner Arbeit nachgehen. Das will er aber irgendwann ändern. Dann fangen die Probleme an. Damit die nicht zu groß werden und er womöglich daran zerbricht, noch mal: Ich biete meine Hilfe an, einen kleinen Teil des Problems zu übernehmen.

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