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Luftfahrt: Airbus wegen Feuers im Cockpit notgelandet

Zwischenfall in einem Airbus 330: Wegen eines Brandes im Cockpit musste die Maschine mit mehr als 200 Menschen an Bord auf der Insel Guam notlanden. Es handelt sich um das gleiche Flugzeugmodell, das am Pfingstwochenende über dem Atlantik abgestürzt ist.

203 Menschen waren an Bord des Airbus 330, der auf der Pazifikinsel Guam notlandete. Die australische Fluggesellschaft Jetstar teilte in Sydney mit, die Piloten hätten die Flammen im Cockpit gelöscht und die Maschine sicher heruntergebracht.

Den Angaben zufolge hatte es Probleme mit dem Heizelement in der rechten Cockpit-Scheibe gegeben. Es handelt sich um das gleiche Airbus-Modell wie bei der Air-France-Maschine, die am Pfingstmontag mit 228 Menschen an Bord vor Brasilien abstürzte. Über die Ursache dieses Unglücks rätseln die Ermittler bis heute.

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Flug JQ20 war am Mittwochabend im japanischen Osaka mit Kurs auf die Ostküste Australiens gestartet. An Bord waren überwiegend japanische Urlauber, die an die Goldküste wollten. Vier Stunden nach dem Start bemerkten die Piloten plötzlich Probleme. "Es gab Rauch im Cockpit und am rechten Fenster waren Flammen zu sehen", sagte Jetstar-Sprecherin Simone Pregellio der australischen Nachrichtenagentur AAP. "Die Piloten haben das Feuer schnell gelöscht. Es hat sich nicht auf die Kabine ausgeweitet."

Die Piloten legten Sauerstoffmasken an, setzten das "Mayday"-Notsignal ab und drehten auf den nächstgelegenen Flughafen auf Guam ab. Die Insel liegt im Pazifik zwischen Japan, den Philippinen und Hawaii. Guam ist ein gut 500 Quadratkilometer großes Außengebiet der USA mit 170.000 Einwohnern, das vor allem durch den US-Stützpunkt Andersen Airforce Base bekannt ist.

Ein Passagier schilderte dem Radiosender 3AW, die Insassen hätten von den dramatischen Ereignissen im Cockpit nichts mitbekommen. Sie hätten geschlafen, als sich ein ungewöhnlicher Geruch ausbreitete. "Als wenn jemand etwas kochen würde", berichtete er. "Viele Leute wussten nicht, was los war. Sie wurden geweckt, als durchgesagt wurde, dass wir in Guam landen."

Das Flugzeug ist nach Angaben von Jetstar-Chef Bruce Buchanan zwei Jahre alt. "Ich glaube, es war einfach ein außergewöhnlicher Zwischenfall", sagte er der Zeitung Sun Herald. Die australische Flugsicherheitsbehörde sowie Jetstar- und Qantas-Ingenieure waren auf dem Weg nach Guam, um die Maschine zu untersuchen. Jetstar ist die Billigfluglinie der Fluggesellschaft Qantas.

In Kanada war erst am Dienstag eine Maschine nach einem Feuer notgelandet. Der Brand war in der Toilette einer Boeing 767-300 der American Airlines mit 206 Menschen an Bord ausgebrochen. Vermutlich war ein defekter Lüftungsventilator Ursache des Feuers. Die Maschine war auf dem Weg von New York nach Zürich. (dpa)

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