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Am 6. November 2002 stürzte das Flugzeug, Typ Fokker 50 ab.

© dpa

Luxair: Bewährungsstrafen im Prozess um Absturz mit 20 Toten in Luxemburg

Vor fast zehn Jahre stürzte ein aus Berlin kommendes Flugzeugs in Luxemburg ab, 20 Menschen starben, darunter 15 Deutschen. Nun sind die Verantwortlichen zu Bewährungsstrafen und Geldbußen verurteilt worden.

Den Piloten der Unglücksmaschine verurteilte das Strafgericht in Luxemburg am Dienstag zu dreieinhalb Jahren Haft auf Bewährung und 4000 Euro Strafe, zwei Techniker der betroffenen Gesellschaft Luxair zu jeweils zwei Jahren Haft auf Bewährung und 2500 Euro Strafe. Der damalige Technische Direktor von Luxair erhielt 18 Monate Haft auf Bewährung und muss 2000 Euro zahlen.

Freigesprochen wurden hingegen drei ehemalige Chefs der luxemburgischen Airline. Das Gericht folgte nach Angaben der luxemburgischen Zeitung „L'Essentiel“ damit den Forderungen der Staatsanwaltschaft in dem Prozess, der im Oktober begonnen und im Großherzogtum für Aufsehen gesorgt hatte.

Nach Angaben von „L'Essentiel“ wurde dem Piloten aufgrund der Gesprächsaufzeichnungen aus dem Cockpit nachgewiesen, dass er trotz Nebels eine alternative Landung in Saarbrücken ausgeschlagen habe. Der Pilot gab demnach zwar einen Fehler beim Landeanflug in Luxemburg zu, argumentierte aber, das habe nicht zum Absturz geführt.

Neben dem Pilotenfehler hatte in dem Prozess ein unabhängiger Experte auch Mängel an der Maschine vom Typ Fokker 50 geltend gemacht. Demnach habe nach dem Flugfehler ein Versagen der Sicherheitssysteme zum Aussetzen der Motoren geführt - ohne dass diese wieder in Gang zu setzen waren.

Das Flugzeug war am 6. November 2002 rund 3,5 Kilometer vor der Landebahn des Luxemburger Flughafens bei dichtem Nebel in ein Feld gestürzt. Neben den 15 Deutschen kamen vier Luxemburger, darunter der Kopilot, und ein Franzose ums Leben. Die meisten Opfer waren Geschäftsleute, der Pendler-Flieger war am Morgen in Berlin-Tempelhof gestartet. Nur der Pilot und ein französischer Passagier überlebten schwerverletzt. (AFP)

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