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Magen-Darm-Virus: Bis zu eine Million Noro-Kranke?

Der ansteckende Magen-Darm-Erreger Norovirus hat sich epidemieartig in Deutschland verbreitet. Experten schätzen, die Epidemie könnte in diesem Winter bis zu eine Million Menschen treffen - so viele wie noch nie.

Berlin - Während Anfang Oktober 2006 noch knapp 380 Patienten pro Woche an dem Virus erkrankten, stieg die Zahl der Meldungen kontinuierlich auf fast 6000 in der zweiten Januarwoche, wie das Robert Koch-Institut (RKI) mitteilte. Damit seien seit Oktober insgesamt mehr als 46.700 Fälle gemeldet worden. Die Dunkelziffer sei aber vermutlich höher.

Ähnliche Infektionswellen gab es laut RKI bereits in den Wintern 2002/2003 und 2004/2005. Auch damals verbreitete sich das Virus epidemieartig und infizierte zehntausende Menschen. Allerdings wurden bis Anfang Januar 2005 mit rund 41.000 Erkrankungen deutlich weniger Fälle gemeldet als im Vergleichszeitraum dieses Winters.

Normalerweise nicht lebensgefährlich

Symptome des Magen-Darm-Virus sind nach einer Inkubationszeit von 10 bis 15 Stunden abrupt einsetzendes Erbrechen, schwerer Durchfall und Bauchkrämpfe. Fieber tritt nur selten auf. Die Symptome klingen normalerweise nach 72 Stunden ab. Die Krankheit ist normalerweise nicht lebensgefährlich, kann aber für Kinder und ältere Menschen bedrohlich werden. Seit Anfang dieses Jahres starben nach RKI-Angaben bundesweit drei Menschen nach Norovirus-Infektionen, zwei von ihnen in Altenheimen.

Zum Schutz vor Erkrankungen rät das RKI, den Kontakt zu betroffenen Patienten zu meiden. Wer ein erkranktes Familienmitglied zu Hause pflegt, sollte sich regelmäßig die Hände waschen. Außerdem sollten Gegenstände, wie Waschbecken oder Böden, die durch Erbrochenes beschmutzt wurden, mit Gummihandschuhen gründlich gereinigt werden. Kleidung, Handtücher und Bettwäsche der Erkrankten müssen bei mindestens 60 Grad gewaschen werden. (tso/dpa)

Internet: www.rki.de ()

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