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Panorama: Mallorca: Balearen-Urlauber sitzen stundenlang auf Flughäfen fest

Zehntausende von Urlaubern saßen am Freitag auf den Flughäfen der spanischen Baleareninseln wegen des Streiks der Busfahrer stundenlang fest. Mehr als 5000 Menschen mussten die Nacht zum Freitag auf dem Fußboden des Airport-Terminals von Mallorca schlafen.

Zehntausende von Urlaubern saßen am Freitag auf den Flughäfen der spanischen Baleareninseln wegen des Streiks der Busfahrer stundenlang fest. Mehr als 5000 Menschen mussten die Nacht zum Freitag auf dem Fußboden des Airport-Terminals von Mallorca schlafen. Mit einer improvisierten Fahrzeugflotte aus Taxis, Mietwagen und Privatwagen versuchte die Tourismusbranche, den Urlauber-Transfer zwischen den Flughäfen und den Hotels einigermaßen zu gewährleisten. Gleichwohl spielten sich auf den Flughäfen Mallorcas, Menorcas und Ibizas chaotische Szenen ab.

Szenen wie in einem Flüchtlingslager: Hunderte Familien lagerten in erbärmlichen Umständen auf dem Fußboden des Terminals A im mallorquinischen Flughafen Son Sant Joan. Auf Pappkartons, Decken und Luftmatratzen oder Wartebänken versuchte das Heer der Wartenden, wenigstens für ein paar Stunden ein Auge zuzutun. Frauen, Kinder, Familienväter, Rentner, die meisten aus Deutschland oder Großbritannien. Sie gehören zu den tausenden Urlaubern, die kurz vor Beginn des Busfahrer-Streiks zum Airport gekarrt wurden. Hier mussten sie dann bis zu 15 Stunden auf ihren Abflug am Freitag Richtung Heimat warten.

Der Ärger am ersten Tag des Streikes, der noch bis Sonntag dauern soll, war groß bei den Reisenden. Viele, die in guter Urlaubslaune ankamen, wurden völlig überrascht von dem Ausstand der Buslenker, der Ankommenden wie Abfliegenden lange Wartezeiten bescherte. Am Taxistand des Mallorca-Flughafens spielten sich aggressive Szenen ab: Lange Warteschlangen, Gedrängel und Beschimpfungen durch streikende Busfahrer riefen die Polizei auf den Plan, die den "Nottransport" der Touristen absichern musste. Die Droschken waren am Freitag praktisch die einzige Möglichkeit, um vom Flughafen wegzukommen.

Die Reisekonzerne haben für dieses Streikwochenende praktisch alle verfügbaren Taxis und Mietwagen gechartert, um den totalen Zusammenbruch des Urlaubertransfers um jeden Preis zu verhindern. Bis zu 600 Euro zahlte die Tourismusbranche pro Tag und Fahrer - wenigstens das Taxigewerbe konnte sich die Hände reiben. Allein auf Mallorca wurden weit über tausend Fahrzeuge unter Vertrag genommen, doch auch mit dieser Flotte gelang es nur notdürftig, die rund 2000 Reisebusse auf den Balearen-Inseln zu ersetzen. Während die Reisenden fluchten, feierten die rund 8000 Angestellten der Busunternehmen ihren Ausstand als Erfolg.

Ralph Schulze

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