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Manila: Mindestens 73 Tote bei Massenpanik

Bei einer Massenpanik vor einem Stadion in der philippinischen Hauptstadt Manila sind mindestens 73 Menschen ums Leben gekommen. Augenzeugen berichteten, vor dem Unglück habe es eine Bombenwarnung gegeben.

Manila - Nach den Worten des philippinischen Gesundheitsministers Francisco Duque starben mindestens 73 Menschen, weitere 350 wurden verletzt. Tausende von Menschen hatten nach Behördenangaben seit Tagen vor dem Stadion im Stadtteil Pasig auf Einlass zu einer sehr beliebten Fernsehshow gewartet, als am Samstag die Menge plötzlich panikartig in Richtung des Eingangs drängte. Dabei wurden die Opfer von der Menschenmasse zu Tode gedrückt und getrampelt.

Unklarheit gab es zunächst über den genauen Auslöser des Unglücks. Berichten zufolge hatte ein Rufer eine Bombenwarnung ausgestoßen, woraufhin es zu der Massenpanik gekommen sei. Nach anderen Angaben versuchten Wartende überstürzt, in das Stadion zu gelangen, nachdem Sicherheitskräfte ein Eingangstor geschlossen hatten. «Die Leute trampelten aufeinander, andere fiele auf jene, die schon am Boden lagen, es war das totale Chaos», sagte ein Polizeisprecher.

Gesundheitsminister Duque hatte zunächst von 93 Toten gesprochen, diese Zahl dann aber nach unten korrigiert. Einige der Leichen seien doppelt gezählt worden, sagte er zur Erklärung.

Bei vielen der Toten handele es sich um ältere Frauen, die aus der Provinz angereist seien, sagte der Bürgermeister von Pasig, Vicente Eusebio. Das Unglück traf vor allem Arme: Die Spielshow «Wowowee!» ist wegen ihrer Geld- und Sachpreise besonders unter weniger begüterten Philippinern beliebt. So können unter anderem umgerechnet 16 000 Euro, ein Haus oder Autos gewonnen werden.

Zahlreiche Überlebende des Unglücks standen unter Schock. «Wir hatten uns so sehr gefreut, hier dabei zu sein», sagte unter Tränen eine Frau, die bei der Massenpanik zwei ihrer Begleiterinnen verlor.

Der Fernsehsender ABS-CBN sagte nach dem Unglück die für die Mittagszeit geplante Aufzeichnung der populären TV-Show ab. «Wir sind entsetzt von dieser Tragödie», sagte ein Sprecher der größten Senders auf den Philippinen. «Einfach mit der Show fortzufahren, wäre sehr gefühllos gewesen.» Auch der Moderator der Sendung, Willie Revillame, zeigte sich tief bestürzt über das Unglück: «Wir wollten die Menschen glücklich machen und nicht, dass so etwas passiert.» (tso/dpa)

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