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Maskenstreit: Finnen streiten heftig um Lordi

Ein finnisches Wochenblatt hat Bilder des Lordi-Sängers Tomi Putansuu ohne Maske veröffentlicht. Mehr als 70.000 Finnen unterschrieben daraufhin einen Boykottaufruf gegen die Zeitung "7päivää".

Helsinki - Nach dem souveränen Sieg von Lordi beim Eurovision Song Contest ist in der finnischen Heimat des Monsterrockers ein heftiger Streit um die Horrormasken der Musiker entbrannt. Mehr als 70.000 Finnen unterschrieben bis Donnerstag im Internet einen Boykottaufruf gegen das Wochenblatt «7päivää», weil diese am Tag zuvor ein sieben Jahre altes Bild des 32-jährigen Lordi- Sängers Tomi Putansuu gegen dessen Willen ohne die typische Teufelsmaske aus Latex veröffentlicht hatte.

«Die Masken, das sind wir. Die Personen dahinter interessieren nicht», hatte Putansuu vor und nach dem Sensationssieg in Athen immer wieder begründet, warum weder er noch sein Zombie-Gitarrist Amen, die Walküre Enary an den Keyboards, die trommelnde Mumie Kita oder Horror-Bassist Kalma sich je ohne Maske öffentlich zeigen wollen. Allerdings waren auch in ausländischen Zeitungen schon Bilder ohne die Verhüllung abgedruckt.

Staatspräsidentin Tarja Halonen (62) hat das Masken-Gebot mit Blick auf offizielle Kleidungsvorschriften nicht von einem knallharten Ultimatum an die Heavy-Metal-Band abgehalten. Wie Zeitungen in Helsinki berichteten, will die populäre Präsidentin den nach dem Eurovisions-Erfolg noch populäreren Lordi und seine Mitstreiter zur offiziellen Feier des finnischen Unabhängigkeitstages am 6. Dezember einladen. Die Musiker würden aber nur ohne ihre Masken in den Präsidentpalais gelassen, sagte die wegen ihrer knalligen Haarfarbe «Rote Tarja» genannte Präsidentin.

Ganz bestimmt mit Horrormaske wird Lordi am Freitagabend bei einem Volksfest und «Heldenempfang» in Helsinki erwartet. Die Veranstalter rechnen mit zehntausenden Zuschauern. (tso/dpa)

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