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Kongo

© dpa

Massaker: Kongo: Weitaus mehr Tote als zunächst bekannt

Die von der sogenannten "Widerstandsarmee des Herrn" im Kongo angerichteten Massaker waren schlimmer als bislang bekannt. Nach Auskunft der Caritas wurden während der Weihnachtsfeiertage mindestens 400 Menschen umgebracht.

Ugandische Rebellen der "Widerstandsarmee des Herrn" (LRA) haben nach Erkenntnissen der Caritas Kongo in den vergangenen Tagen weitaus mehr Menschen umgebracht als bislang bekannt war. Wie die Caritas am Dienstag in Freiburg mitteilte, bestätigten Caritas-Mitarbeiter vor Ort in Dungu-Duruma den Tod von mindestens 400 Menschen nach Massakern während der Weihnachtsfeiertage an verschiedenen Orten der Region. Bislang war von bis zu 200 Toten ausgegangen worden. In ugandischen Presseberichten war zunächst von 90 Toten die Rede gewesen.

Da die Rebellen ihre Überfälle auf die Zivilbevölkerung bislang nicht gestoppt hätten, befürchte die Caritas Kongo, dass die Zahl der Opfer weiter steigen könnte, hieß es in der Erklärung weiter. Nach Angaben der Caritas haben 6500 Menschen vor den Massakern Zuflucht in katholischen Kirchen der Region gesucht.

Die LRA-Rebellen, die während des Bürgerkrieges zahlreiche Gräueltaten an der Zivilbevölkerung verübten und vor allem wegen des massiven Einsatzes von Kindersoldaten berüchtigt sind, haben in den vergangenen Monaten Dörfer im Nordostkongo und im Südsudan überfallen und hunderte Kinder und Jugendliche entführt. Der internationale Strafgerichtshof in Den Haag hat Haftbefehl gegen LRA-Führer Joseph Kony und mehrere seiner Offiziere wegen Menschenrechts- und Kriegsverbrechen erlassen. (ah/dpa)

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