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© AFP

Mauer von Hindu-Tempel eingestürzt: Mindestens 144 Menschen bei Massenpanik getötet

Mehr als 10.000 Gläubige hatten sich in einem indischen Hindu-Tempel versammelt, als plötzlich eine Mauer einstürzte. Die einsetzende Massenpanik kostete Dutzende Menschen das Leben.

Bei einer Massenpanik an einem Hindu-Tempel in Westindien sind nach Behördenangaben mindestens 144 Menschen ums Leben gekommen. Das Unglück ereignete sich am frühen Dienstagmorgen, als zum Beginn eines wichtigen hinduistischen Festes mehr als 25.000 Gläubige zum Chamunda-Devi-Tempel auf einem Hügel über der Stadt Jodhpur drängten. Nach Behördenangaben wurde die Panik durch eine einstürzende Begrenzungsmauer des engen Fußweges zum Tempel ausgelöst. Mindestens 150 Gläubige wurden verletzt, einige davon schwer.

Fernsehbilder von der Unglücksstelle zeigten, wie Gläubige Tote zu Polizeifahrzeugen trugen, andere versuchten verzweifelt, am Boden liegende Menschen wiederzubeleben. "Ich wollte mich heute morgen mit einem Freund zum Gebet treffen, aber ich war spät dran", berichtete ein sichtlich schockierter Student. "Als ich ankam, herrschte Chaos, Leute rannten überall herum. Ich habe meinen Freund gefunden, er war bewusstlos, aber nicht schwer verletzt." Zahllose Menschen hätten sich auf dem engen Pfad zum Tempel gedrängt, um rechtzeitig zu einem als glückverheißend geltenden Zeitpunkt am Schrein beten zu können.

Unfälle an Tempeln nicht ungewöhnlich

Ein Verletzter berichtete, wie er mit Gläubigen vor dem Tempel Schlange stand, als plötzlich Unruhe aufkam: "Ich wurde zu Boden gestoßen. Bevor ich wieder auf die Beine kommen konnte, liefen schon Leute über mich hinweg und trampelten über meinen Körper. Ich bin erst im Krankenhaus wieder aufgewacht."

In Indien, wo 80 Prozent der 1,1 Milliarden Einwohner Hindus sind, sind Unfälle an Tempeln nicht ungewöhnlich. Trotz der großen Zahl der Teilnehmer bei religiösen Festen gibt es praktisch keine Sicherheitsvorkehrungen. Im August waren an einem Tempel im Bundesstaat Himachal Pradesh 150 Menschen bei einer Massenpanik getötet worden. Im Januar 2005 starben bei einem ähnlichen Vorfall im Bundesstaat Maharashtra 257 Pilger. (nal/AFP)

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