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Medien: Erich Schumann gestorben

Erich Schumann, WAZ-Miteigentümer und Geschäftsführer der Mediengruppe, ist tot. Schumann starb am Sonntagabend im Alter von 76 Jahren nach kurzer, schwerer Krankheit.

Essen - Der gebürtige Franke hatte den Verlag zusammen mit Günther Grotkamp in den achtziger und neunziger Jahren zu einem der größten deutschen Medienkonzerne ausgebaut. Bis zuletzt arbeitete der Sozialdemokrat und gelernte Jurist Schumann in der Geschäftsführung. Schumann hatte als Anwalt Willy Brandt vertreten, mit einer Spende an Altkanzler Helmut Kohl zog er sich aber den Zorn der SPD zu und wurde aus der Partei ausgeschlossen.

Als Adoptivsohn gehörte er zum Gesellschafterstamm des WAZ-Mitbegründers Erich Brost. Der Brost- Stamm wird jetzt in der Geschäftsführung allein vom früheren Kanzleramtsminister Bodo Hombach vertreten. Geschäftsführer des Funke-Stammes ist derzeit noch Detlef Haaks, dessen Amtszeit Ende März ausläuft. Beide Stämme, die je 50 Prozent der Verlagsanteile halten, können bis zu zwei Geschäftsführer stellen.

In der WAZ-Gruppe erscheinen 38 Tageszeitungen, darunter die "Westdeutsche Allgemeine Zeitung", sowie 108 Publikums- und Fachzeitschriften und 133 Anzeigenblätter. Im Ausland ist die Gruppe vor allem in Österreich und Südosteuropa engagiert. Der Umsatz liegt bei rund zwei Milliarden Euro.

Schumann engagierte sich in den 90er Jahren unter anderem als Vorsitzender der Deutschen Sporthilfe. Er hat keine Kinder. Seine Frau und die Angehörigen wollen Schumanns Asche im engsten Familienkreis beisetzen. (tso/dpa)

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