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Panorama: Meeresspiegel steigt schneller als gedacht

Der Meeresspiegel wird neuen US-Studien zufolge schneller steigen als bislang vorhergesagt. Die Gletscher und Polkappen seien im vergangenen Jahrhundert deutlich geschmolzen, und der Eisrückgang habe sich seit 1988 stark beschleunigt, berichteten Wissenschaftler am Samstag auf der weltgrößten fachübergreifenden Forschertagung der Amerikanischen Gesellschaft zur Förderung der Wissenschaften (AAAS) in Boston, auf der häufig aufsehenerregende wissenschaftliche Studien erstmals vorgestellt werden.

Der Meeresspiegel wird neuen US-Studien zufolge schneller steigen als bislang vorhergesagt. Die Gletscher und Polkappen seien im vergangenen Jahrhundert deutlich geschmolzen, und der Eisrückgang habe sich seit 1988 stark beschleunigt, berichteten Wissenschaftler am Samstag auf der weltgrößten fachübergreifenden Forschertagung der Amerikanischen Gesellschaft zur Förderung der Wissenschaften (AAAS) in Boston, auf der häufig aufsehenerregende wissenschaftliche Studien erstmals vorgestellt werden.

"Die Rate des Eisverlustes hat sich seit 1988 mehr als verdoppelt", teilte der Geologe Prof. Mark Meier von der Universität Colorado in Boulder mit. Das zwischenstaatliche Forschergremium zum Klimawandel IPCC habe die weltweite Eisschmelze womöglich aus verschiedenen Gründen unterschätzt. So habe es die Beschleunigung seit den späten 80er Jahren nicht einbezogen, hieß es.

Allein die Eisschmelze könne in diesem Jahrhundert zu einen Meeresspiegelanstieg von mindestens 20 Zentimetern beitragen. Das IPCC war laut Meier von 5 bis 11 Zentimetern ausgegangen. Zudem steigt der Meeresspiegel, weil sich das Wasser erwärmt und damit ausdehnt.

Das IPCC hatte Anfang 2001 für dieses Jahrhundert einen Anstieg des Meeresspiegels um insgesamt 9 bis 88 Zentimeter vorhergesagt. Vor allem die Gletscher der Nordhalbkugel werden laut IPCC schmelzen, während es in der Antarktis zu vermehrten Niederschlägen und damit einem Eiszuwachs kommen könnte, hieß es. Ein Anstieg von 30 Zentimetern bedeutet laut Meier eine Verschiebung der Küstenlinie um 30 Meter oder mehr.

Neue Daten von der Universität Alaska zeigen laut Meier, dass insbesondere die großen Gletscher an der Westküste von Alaska und Nordkanada rasch schwinden. Dies sei bislang unterschätzt worden.

Nach Auskunft von Professor David Robinson von der Rutgers Universität (US-Staat New Jersey) geht nicht nur die Schneebedeckung in Nordamerika und Europa zurück, sondern die Schneeschmelze im Frühjahr setze auch immer eher ein. Robinson hatte Satellitendaten der Nordhalbkugel aus den vergangenen 30 Jahren ausgewertet. Er könne nicht sicher darauf schließen, dass die frühe Schneeschmelze mit den von Menschen produzierten Treibhausgasen zusammenhänge. Zusammen mit dem Temperaturanstieg und anderen Daten sei dies aber ein weiterer Hinweis, dass der Mensch das Klima bereits beeinflusst.

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