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Menschen wollten Treibstoff abzapfen: Bis zu 176 Tote nach Explosion von Tanklastwagen im Südsudan

Im Südsudan sind bis zu 176 Menschen bei der Explosion eines Tanklastwagens ums Leben gekommen. Rund tausend Menschen wollten Treibstoff abzapfen.

Nach der Explosion eines Tanklastwagens im Südsudan ist die Zahl der Toten auf mindestens 150 gestiegen. Zahlreiche Verletzte seien ihren schweren Verbrennungen erlegen, sagte ein Vertreter der örtlichen Verwaltung, John Ezkia, am Freitag dem Radiosender Eye. Ein weiterer Behördenvertreter sprach sogar von 176 Todesopfern. Viele Verletzte schwebten noch in Lebensgefahr. Der ranghohe Verwaltungsvertreter John Saki sagte der Nachrichtenwebsite Gurtong, bis Freitag seien 176 Menschen ums Leben gekommen. Demnach eilten rund tausend Menschen herbei, als der Lastwagen am Mittwoch auf der Straße zwischen der Hauptstadt Juba und dem etwa 300 Kilometer weiter westlich gelegenen Ort Maridi verunglückte.

Als zahlreiche Menschen Treibstoff abzapfen wollten, explodierte der Lkw. Im Krankenhaus von Maridi spielten sich grausige Szenen ab, die Ärzte hatten nicht einmal genügend Schmerzmittel für die Verletzten. "Manche haben verbrannte Beine, bei anderen sind es die Hände oder der ganze Körper oder der Rücken. Sie sehen aus wie Weiße", sagte ein Zeuge im Radiosender Tamazuj. Ein anderer Zeuge sagte: "Viele Menschen liegen im Sterben."

Verunglückte Tanklastwagen ziehen in Afrika häufig viele Menschen an, die ihre Kanister mit Treibstoff füllen wollen. Dabei kommt es immer wieder zu Explosionen oder Bränden, bei denen oft viele Menschen verletzt oder getötet werden. Im Juli 2010 kamen in der Demokratischen Republik Kongo 292 Menschen ums Leben, als ein Tanklastwagen verunglückte. Im Südsudan war im Dezember 2013 ein Machtkampf zwischen Präsident Salva Kiir und seinem einstigen Stellvertreter, Rebellenführer Riek Machar, eskaliert. Seitdem wurden zehntausende Menschen getötet, mehr als zwei Millionen Menschen befinden sich auf der Flucht. Der politische Konflikt löste auch eine schwere wirtschaftliche und humanitäre Krise aus. (AFP)

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