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Menschenrechtsverstöße: Argentinier demonstrieren für Amnestie

Konservative Gruppen haben Buenos Aires Straffreiheit für Verbrechen während der Militärdiktatur gefordert. In Rom wurden bei einem Prozess um den Tod von Italo-Argentiniern erste Zeugen angehört.

Buenos Aires/Rom - Der Chef der Vereinigung der Opfer des argentinischen Terrorismus, Jose Maria Sachari, rief während einer Kundgebung die Regierung von Ministerpräsident Nestor Kirchner dazu auf, ein Referendum zur Frage der Amnestie einzuleiten. Linke Gegendemonstranten beschimpften die Teilnehmer der Kundgebung als "Mörder". Ein großes Polizeiaufgebot verhinderte Zusammenstöße.

Während der Militärdiktatur von 1976 bis 1983 waren in Argentinien 30.000 Oppositionelle und Andersdenkende verschwunden und ermordet worden. Nach der Rückkehr zur Demokratie wurden Armee- und Polizeiangehörige, die während der Diktatur Menschenrechtsverbrechen begangen hatten, amnestiert. Im Jahr 2003 wurde die Straffreiheit allerdings aufgehoben. Seither wurden mehrere ranghohe Verantwortliche der Militärjunta vor Gericht gestellt.

Im Prozess um den Tod von drei Italo-Argentiniern während der argentinischen Militärdiktatur begann vor einem Gericht in Rom am Donnerstag die Anhörung der ersten Zeugen. Den fünf angeklagten argentinischen Offizieren wird vorgeworfen, für den Tod von Angela Maria Aieta und Giovanni Pegoraro sowie dessen Tochter Susana verantwortlich zu sein. Sie waren zwischen 1976 und 1977 ermordet worden. Das Verfahren wird von strengen Sicherheitsvorkehrungen begleitet. (tso/AFP)

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