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Der Ort der Tragödie in Murrysville bei Pittsburgh.

© Reuters

Messerattacke an US-Schule: 16-Jähriger verletzt 19 Mitschüler

Vor einer Woche erschütterte der Amoklauf von Fort Hood die USA, am Mittwoch ging ein 16-Jähriger in Pennsylvania mit einem Messer auf Mitschüler los. Es gab 20 Verletzte.

Ein 16-Jähriger hat mit Messern an einer High-School in den USA 19 Mitschüler und einen Wachmann verletzt. Es gab acht Schwerverletzte. Der Täter wurde laut Polizei gefasst und mit Schnittwunden an den Händen ebenfalls in ein Krankenhaus gebracht. Die verletzten Schüler seien zwischen 14 und 17 Jahren alt. Das Motiv hinter der Tat vom Mittwoch in Murrysville (Pennsylvania) blieb zunächst unklar. Zunächst war von mindestens 20 verletzten Mitschülern die Rede gewesen. Massaker mit Messern an US-Schulen sind eine Seltenheit, oft gehen Amokläufer mit Schusswaffen vor.

Der mit zwei Messern Bewaffnete löste an der Franklin Regional High School Panik und Chaos aus. „Es gab Blut vom Eingang der Schule bis zur Rückseite des Gebäudes“, berichtete ein Polizist vor Ort dem lokalen Radiosender KDKA. „Ich hörte nur Schreie. Jemand sagte: Da hat jemand ein Messer“, sagte eine 16 Jahre alte Schülerin. „Dann rannten wir, so schnell wir konnten.“

Das Verbrechen ereignete sich genau eine Woche nach dem Amoklauf eines Soldaten auf dem US-Militärstützpunkt Fort Hood in Texas. Der Täter erschoss damals drei Soldaten und anschließend sich selbst, 16 Soldaten wurden verletzt. US-Präsident Barack Obama flog am Mittwoch zur Trauerfeier.

In Pennsylvania ging der 16-Jährige kurz vor Schulbeginn um 7.15 Uhr mit einem Messer in jeder Hand wahllos auf Mitschüler los, die sich in den Fluren der Schule und Klassenzimmern befanden. Daraufhin wurde Feueralarm ausgelöst, was die Evakuierung erleichterte, berichtete Thomas Seefeld, Polizeichef der Stadt. Die Opfer seien in mehreren Räumen attackiert worden. Auch die Bundespolizei FBI schaltete sich in die Ermittlungen ein.

Viele der Verletzten hatten tiefe Schnittwunden, wie Krankenhausärzte berichteten. Mehrere Opfer mussten notoperiert werden. „Die Wunden waren mehr als fünf Zentimeter groß“, sagte Krankenhauschef Christoph Kaufmann. Es müsse sich um eine sehr große und scharfe Klinge gehandelt haben.

Erste Kommentatoren im US-Fernsehen fragten sich, warum der Täter nicht aufgehalten wurde. „Wie kann ein 16-Jähriger mit einem Messer so viel Chaos anrichten?“, fragte eine Reporterin des TV-Senders CNN.

Der 60-jährige Wachmann habe vergeblich versucht, einzugreifen, sagte der Polizeichef. Der Täter habe ihm ein Messer in den Bauch gestoßen. Schüler informierten daraufhin einen zweiten Wachmann, der sich auf dem Parkplatz der Schule aufgehalten habe. Dieser konnte den Täter gemeinsam mit einem Schulangestellten überwältigen.

Der Schulleiter, Gennaro Piraino, sagte, man müsse die Sicherheitsvorkehrungen verbessern. Allerdings fügte er wörtlich hinzu: „Im Großen und Ganzen hat der Sicherheitsplan aber funktioniert, wir haben kein Leben verloren.“ Die Schule werde die nächsten Tage geschlossen bleiben, sagte Piraino.

In den USA kommt es immer wieder zu blutigen Überfällen und Massakern an Schulen und Universitäten, in aller Regel werden diese aber mit Schusswaffen begangen. Die vergangene größere Tat dieser Art geschah im Dezember 2012 in Newtown in Connecticut. Damals erschoss ein junger Amokläufer 20 Grundschüler und sechs Erwachsene. (dpa)

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