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Mexiko

© AFP

Mexiko: Erdrutsch verschüttet mehr als 100 Häuser

Die tagelangen Regenfälle haben im Süden Mexikos ein neues schweres Unglück ausgelöst. Ein Berg rutschte ab und begrub im Bundesstaat Chiapas über 100 Häuser. Behörden sprachen von 16 Vermissten.

In dem betroffenen Dorf San Juan Grijalva seien dutzende Häuser von einer 50 Meter hohen Flutwelle weggerissen worden, nachdem ein Erdhügel neben dem Fluss Grijalva abgerutscht sei, sagte Gouverneur Juan Sabines. Bei dem Erdrutsch seien mindestens 16 Menschen verschüttet worden. Auch die Kirche und die Schule des Ortes seien zerstört worden. Die Chancen, die Verschütteten noch lebend zu finden, bezeichnete er als gering. Die genaue Zahl der Opfer ist weiter unklar. Nach dem Unglück hieß es lediglich, es seien Verletzte aus dem Ort, in dem rund 500 Menschen leben, in Krankenhäuser gebracht worden. Der Erdrutsch hatte auch den Fluss Grijalva aufgestaut und dadurch den Ort zusätzlich überschwemmt.

Chiapas ist nicht ganz so stark wie der Nachbarstaat Tabasco von den verheerenden Überschwemmungen betroffen, aber auch in diesem ärmsten Bundesstaat Mexikos haben mindestens 200.000 Menschen ihr Obdach verloren.

Plünderungen befürchtet

Die Lage in den Überschwemmungsgebieten von Tabasco blieb unterdessen angespannt. Tausende Menschen sind seit Tagen vor der Außenwelt abgeschnitten. Es wird der Ausbruch von Krankheiten befürchtet. Es fehlen Lebensmittel, Wasser, Medikamente. Es wird noch Tage dauern, ehe das Wasser abgeflossen sein wird. Angesichts der zunehmenden Plünderungen verfügte der Gouverneur des Bundesstaates, Andres Granier, die Abriegelung des Stadtzentrums durch Bundes- und Staatspolizei.

Die Abriegelung sei vor allem für die Zeit getroffen worden, wenn dass Wasser zurückweichen werde, hieß es. Dann befürchteten die Behörden eine Zunahme krimineller Handlungen wie Plünderungen und Raub. Schon in den vergangenen Tagen war es vielerorts trotz der Anwesenheit der Polizei zu Plünderungen von Geschäften und Privathäusern gekommen. Viele Menschen hatten sich deshalb geweigert, ihre Häuser zu verlassen, um das Wenige zu verteidigen, was ihnen geblieben ist. Einige wurden gewaltsam gerettet. Tausende andere sind vor allem in die Nachbarstaaten Veracruz und Campeche geflüchtet. (mit AFP, dpa)

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