zum Hauptinhalt
Seine Musik lebt weiter. Michael Jackson, verstorben im Juni 2009 in Los Angeles.

© picture-alliance/ ZB

Michael Jackson: Timbaland ließ Songs auf "Xscape" bearbeiten

Im Mai erscheint posthum Michael Jacksons neues Album „Xscape“ – seine Erben verdienen wie nie zuvor. Es ist der Star-Produzent Timbaland, der die Songs bearbeiten ließ.

Star-Produzent Timbaland hat die Songs von Michael Jackson auf dem neuen Album "Xscape" bearbeiten lassen, das neu im Mai erscheinen soll. „Michael Jackson hat der Welt bahnbrechende Musik geschenkt“, sagt Epic-Chef L. A. Reid, auf dessen Label das Album erscheint. Wirklich „geschenkt“ bekommen Fans hingegen nichts. Bei iTunes kann „Xscape“ ab sofort für 16,99 Dollar vorbestellt werden – das ist deutlich mehr, als andere Alben kosten. Das ist irgendwie authentisch, denn schon zu Lebzeiten verstand es Michael Jackson besser als jeder andere, sein Werk finanziell auszuschlachten. Seine Nachlassverwalter stehen ihm heute in nichts nach.

Die Songs von Michael Jackson für das neue Album "Xscape" wurden in den Archiven des King of Pop gefunden

Acht neue Songs gibt es auf „Xscape“. Reid hat sie in Jacksons Archiven gefunden und von Star-Producer Timbaland und einigen anderen bearbeiten lassen. Letztlich sollte das neue Album „contemporary“ klingen – also topaktuell, möglichst der Zeit ein wenig voraus, ganz wie Michael Jackson selbst immer arbeitete. Mit Timbaland werkelten J-Roc und Stargate an den Songs, dazu Rodney Jerkins, der schon 2001 auf „Invincible“ mit Jackson zusammenarbeitete und zuletzt für Justin Bieber und die gesamte amerikanische R-&-B-Riege an den Hebeln saß. Den Titelsong „Xscape“ schrieb Jerkins gemeinsam mit Jackson.

Ausschnitte der von Timbaland bearbeiteten Songs von Michael Jackson wurden noch nicht veröffentlicht

Ausschnitte aus dem neuen Album wurden bisher nicht veröffentlicht, und auch sonst gibt es nur spärliche Details. Nur das: „Xscape“ soll in zwei Versionen veröffentlicht werden. Die eine enthält die acht fertig produzierten Songs, auf einer Deluxe-Version gibt es zudem die Originalversionen, die Jackson archivierte. Darunter soll zumindest ein atemberaubendes Solo sein: Michael Jacksons Stimme und ein Klavier, ungewohnt schlicht und daher auf jeden Fall vielversprechend. Die intimen Aufnahmen, die Starproduzent Rick Rubin teilweise posthum von Johnny Cash veröffentlicht hat, gehören immerhin zu dessen besten Werken. Vielleicht bringt auch das Material auf „Xscape“ eine ganz neue Seite des King of Pop ans Licht.

Auch von Johnny Cash sind posthum Aufnahmen erschienen

Auch von Johnny Cash ist dieser Tage ein Album mit neuen Songs erschienen – das Stöbern in Archiven lohnt sich.

Michael-Jackson-Fans haben überwiegend enthusiastisch auf die Ankündigung reagiert. Auf iTunes hat das Album – auch ohne eine einzige Hörprobe – schon glatte fünf Sterne. In Online-Foren wird der King gepriesen und seine Rückkehr sehnsüchtig erwartet. „Popmusik war nicht dasselbe ohne Michael Jackson“, schreibt einer, und ein anderer bangt: „Hoffentlich ist das kein April-Scherz.“ Zumindest darauf können sich Fans verlassen: Reid und sein Produzententeam haben vier Jahre lang an „Xscape“ gearbeitet. Im Mai ist das Album nun auf dem Markt.

Die Erben von Michael Jackson verdienen mehr Geld denn je

Dann fließt für das Jackson-Imperium auch wieder Geld, auch wenn man sich darum zuletzt ohnehin keine Sorgen mehr machen musste. Trotz seiner persönlichen und finanziellen Abstürze zu Lebzeiten verdient Michael Jackson seit seinem Tod wieder dreistellige Millionenbeträge, wie der „Forbes“-Journalist Zack O’Malley Greenburg in seinem Buch „Michael Jackson, Inc.“ beschreibt. Die Erben haben das vor allem John Branca und John McClain zu verdanken, den beiden Anwälten, die den King of Pop schon zu Lebzeiten berieten und die sein Werk in den letzten Jahren gewinnbringend lizenziert haben. Allein mit der Konzert-Doku „This is it“ über die Proben zu Jacksons geplanter Comeback-Tour verdienten die Erben mehr als 200 Millionen Dollar. Für zehn weitere Projekte – darunter „Xscape“ und künftige Best-of-Sammlungen – zahlte Sony weitere 250 Millionen Dollar.

Auch lukrative Werbeverträge bringen den Erben Geld: Allein Pepsi zahlte in den letzten Jahren mindestens sechs Millionen Dollar, um mit dem Konterfei des Stars zu werben. Es war das erste Mal seit 1993, dass Michael Jackson als Werbepartner auftauchte. Damals machten die ersten Anschuldigungen wegen Kindesmissbrauchs Schlagzeilen und kosteten Jackson sämtliche Verträge. Mit „Xscape“ meldet sich Jackson nun auf allen Ebenen zurück.

Zur Startseite

showPaywall:
false
isSubscriber:
false
isPaid:
showPaywallPiano:
false